Auf den letzten Drücker und spottbillig noch an die Türkische Riviera, zum Ballermann nach Mallorca oder auf die Kanaren - solche meist spontanen Urlaubsreisen hatten diesem Jahr Hochkonjunktur wie nie. Reiselustige Spätentschlossene und Schnäppchenjäger werden aber schon bald nicht mehr auf eine schier unbegrenzte und attraktive Auswahl an billigen "Last Minute"-Angeboten bauen können. Die Tourismus-Branche ist sich einig, dass mit dem Überangebot der supergünstigen Schnäppchen schon im Winter 2003/2004 Schluss sein soll.

Die zu große Anzahl der Billigpreise, die in diesem Jahr ausuferten, sind nach einstimmigem Tenor aus der Branche für die Unternehmen nicht rentabel und sogar ruinös. Gelockt werden sollen die Kunden dagegen verstärkt mit deutlich ermäßigten Frühbucher-Rabatten, wie die Reise-Branchenführer ankündigten.

Alles andere als den vielen Schnäppchen-Preisen ein Ende zu setzen, wäre "wirtschaftlich nicht mehr vertretbar", sagte der Präsident des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verbandes, Klaus Laepple. Das Billigangebot werde "definitiv" sowohl bei Flügen wie auch bei Hotels gekürzt. "Kein Kunde wird sich ab Winter mehr darauf verlassen können, dass er das bekommt, was er gerne hätte, sondern er wird das nehmen müssen, was da ist." "Last-Minute" werde auch nach wie vor ein "ein fester Bestandteil" der Urlaubsangebote bleiben, würde aber auf ein vernünftiges Maß zurückgeschraubt werden.

(dpa/apa)