Graz - Am Samstag (20. September) gewährt die steirische Wissenschaft zwischen 18.00 und 1.00 Uhr einen Einblick in ihr Schaffen: Fünf Institutionen an der Universität Graz beteiligen sich nämlich an der vom ORF organisierten Langen Nacht der Museen. Am Programm stehen Führungen durch das Labor für Zeitgeschichte ebenso wie Lesungen im Kriminalmuseum.

Das Labor für Zeitgeschichte (Elisabethstraße 27, Parterre) zeigt im Gewölbekeller eine Multi-Media-Ausstellung mit Plakaten aus Politik, Kultur, Alltag und Sport als "Erinnerungsreste" des 20. Jahrhunderts. Im Innenhof wird im so genannten Sarajevo-Kreuz - ein begehbarer kreuzförmiger Raum - das Lebenswerk der zu Unrecht vergessenen Grazer Autorin und Frauenrechtlerin Minna Kautsky präsentiert. Führungen durch diese beiden Ausstellungen werden zu jeder vollen Stunde angeboten.

Die Lust am Kriminellen

Wer Lust auf ein bisschen Gänsehaut hat, ist in dieser Nacht im Hans-Gross-Kriminalmuseum (Hauptgebäude) richtig aufgehoben. Zu sehen gibt es dort unter anderem eine ganze Reihe an historischen Giften und Mordinstrumenten, Einbruchswerkzeugen oder Corpora Delicti. Führungen finden ab 18.30 Uhr stündlich statt. Daneben gibt es um 20.00 Uhr eine Lesung aus dem Buch "Räuber, Mörder, Sittenstrolche", in dem Museums-Mitarbeiter aus alten Gerichtsakten rekonstruierte Kriminalfälle präsentieren.

Spannend im wahrsten Sinne des Wortes geht es im Kabinett Physikalischer Kostbarkeiten am Institut für Experimentalphysik (Universitätsplatz 5) her, wo man Versuche mit der so genannten Leydener Flaschenbatterie mitverfolgen kann. Dieser 1898 in der Institutswerkstätte hergestellte Apparat erzeugt Hochspannungsimpulse von etwa 100.000 Volt. In der Ausstellung sind neben Originalinstrumenten und Apparaten auch Fotos und Handschriften von namhaften Physikern zu sehen - darunter solche von den Nobelpreisträgern Victor Hess und Erwin Schrödinger.

Beschaulicheres

Die Universitätsbibliothek (UB) zeigt "Historische Bucheinbände der Steiermark". Experten der UB führen durch diese Schau und stehen darüber hinaus von 18.00 bis 20.00 Uhr Fans von alten Büchern mit Rat und Tat zur Seite: Wer restauratorische Fragen zu edlen Stücken aus dem Privatbesitz hat oder deren Wert schätzen lassen möchte, kann mit dem historischen Lesematerial in die UB kommen.

Pflanzen aus aller Welt und den unterschiedlichsten Klimagebieten sind im Botanischen Garten in der Schubertstraße zu besichtigen. Ab 18.15 Uhr werden viertelstündlich "botanische Reisen" durch alle Kontinente angeboten. (APA)