Die Abspaltung bedarf der Zustimmung der Hauptversammlung, die im Oktober stattfinden wird. Der Streubesitz hat nur mehr rund 1,3 Prozent betragen. Auch der Aktienkurs hatte die Gremien nicht befriedigt.
Die NÖM-Aktien werden praktisch zur Gänze von Hauptaktionären gehalten: 63 Prozent gehören der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, mit 25 Prozent ist der italienische Milchriese Parmalat beteiligt, rund 10,5 Prozent gehören niederösterreichischen Milchgenossenschaften.
Nicht mehr zielführend
Auf Grund der geringen Streuung sei es "daher nicht mehr zielführend, die Börsennotierung der NÖM-Aktie aufrecht zu erhalten", teilte die NÖM AG am Abend mit.
NÖM-Aufsichtsratsvorsitzender und Generaldirektor der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien Erwin Hameseder: "Die Rahmenbedingungen am Finanzmarkt werden der Betriebsleistung der NÖM AG nicht gerecht. Trotz deutlich gestiegener Ergebnisse in den letzten Jahren hat sich der Aktienkurs nicht wunschgemäß entwickelt."
Um die Wege für neue Investitionen und internationale Partnerschaften im Hinblick auf die EU-Erweiterung am 1. Mai 2004 zu ebnen, müsse die Eigentümerstruktur der NÖM AG gestrafft werden, hieß es in der Mitteilung weiter. Den Streubesitzaktionären winkt zum Dank dafür, dass sie dem Unternehmen "auch in der Sanierungsphase treu geblieben sind und an das Unternehmen geglaubt" hätten, nun ein "sehr attraktives und faires Angebot", wird betont.
Delisting Anfang Dezember
Nach den Beschlüssen in der Hauptversammlung, die voraussichtlich in der 3. Oktoberwoche stattfinden wird, erwartet NÖM-Aufsichtsratschef Erwin Hameseder das Delisting der Aktien des niederösterreichischen Molkereiunternehmens "voraussichtlich für Anfang Dezember" 2003.
An der Wiener Börse notiert hatte die NÖM seit dem Going Public ihrer Vorgängergesellschaft Schärdinger Milch AG seit dem Frühjahr 1991.
Hameseder erklärte gegenüber der APA, dass man angesichts der EU-Osterweiterung ab Mai 2004 auch bei der Kapitalbeschaffung für möglichen Akquisitionen ausreichend Handlungsspielraum haben wolle. Bei Bedarf würden die Kernaktionäre kurzfristig Kapital zur Verfügung stellen, ohne den doch länger dauernden Weg über eine Kapitalerhöhung über die Börse wählen zu müssen, wo die NÖM-Kurse ohnehin auf niedrigem Niveau pendelten.