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Das US-Nationalteam beim Training ... knapp vor WM-Start wurde die US-Profi-Liga der Frauen eingestellt.
Foto: REUTERS/Mike Blake
Atlanta/Columbus/Ohio - Fünf Tage vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in den USA hat die dortige Profi-Liga WUSA am Montag ihr Aus bekannt gegeben. "Wir stellen die Liga mit sofortiger Wirkung ein", sagte WUSA-Chef John Hendricks in Atlanta. Hendricks nannte als Grund für den Beschluss ein jährliches Defizit von rund 20 Millionen Dollar (17,7 Millionen Euro).

Hendricks geht aber davon aus, dass die WUSA in zwei Jahren mit neuen InvestorInnen ihren Betrieb wieder aufnehmen kann. In den lediglich drei absolvierten Spielzeiten ging der ZuschauerInnenschnitt ständig auf zuletzt nur noch rund 6.000 Fans pro Partie zurück. "Wir geben nicht auf. Es ist zu viel Gutes in dieser Liga", meinte US-Starspielerin Mia Hamm, die durch die WM auf einen Schub für den Liga-Fußball hofft.

Neben Titelverteidigerin USA gehören China, Olympiasiegerin Norwegen und die EM-Zweite Schweden zum engeren Favoritinnenkreis für die vierte Fußball-Weltmeisterschafts-Endrunde der Frauen. Weiters ist mit Frankreich, Brasilien, Nordkorea und Deutschland zu rechnen. Das Finale findet am 12. Oktober in Carson statt. Für die 16 Frauen-Teams geht es auch um die Olympia-Qualifikation.

Den OrganisatorInnen blieb zur Vorbereitung nicht viel Zeit. Denn erst Anfang Mai verlegte der Fußball-Weltverband FIFA die ursprünglich in China geplanten Titelkämpfe wegen der SARS-Gefahr in die USA. Gespielt wird in vier Vierergruppen, die Top zwei steigen jeweils ins Viertelfinale auf.

Prominenteste Spielerin ist bei den US-Amerikanerinnen neben Mia Hamm Brandi Chastain, die 1999 in Pasadena vor 90.000 Zuschauen im Finale gegen China den entscheidenden Elfmeter verwandelte und daraufhin ihr Trikot auszog. Im brasilianischen Aufgebot steht zur Freude der unter den mäßigen Ticketverkauf leidenden OrganisatorInnen Milene Domingues, die Frau von Real-Madrid-Stürmer Ronaldo. Milene soll der "Sonnenschein" dieser Titelkämpfe werden. Inzwischen haben jedoch am Donnerstagmorgen die ersten Ausläufer des Hurrikans "Isabel" die amerikanische Ostküste erreicht. Nach Medienberichten ist das Auftaktspiel der Frauen-WM in Philadelphia gefährdet. (APA/dpa/Reuters)