Wien - Wenn am 16. 9. der "internationale Tag zum Schutz der Ozonschicht" begangen wird, dann hat zumindest Österreich einen Grund zum Feiern: Laut Umweltministerium hat man es hier zu Lande geschafft, die Menge der schädlichen Substanzen von 9.000 Tonnen im Jahr 1986 auf aktuell 15 bis 20 Tonnen zu reduzieren. Dennoch könnte das Ozonloch über der Antarktis heuer Rekordgröße erreichen.

Die heimische Lage

Weitreichende Verbote und die Verwendung entsprechender Ersatzstoffe haben diesen Erfolg gebracht. Aber auch die Erlaubnis für die Nachfüllung von teilhalogenierten FCKW in Kälteanlagen läuft aus. Ebenso wie jene für Halonanlagen (Feuerlöschanlagen), die nur mehr bis Ende des Jahres in Betrieb sein dürfen. Ausnahmen gibt es lediglich für kritische Bereiche wie etwa Flugzeuge, Raffinerien oder da Militär, erläuterte Paul Krajnik von der Chemikalienabteilung des Umweltministeriums.

Für Emissionen, welche die Ozonschicht schädigen, sind in Österreich vor allem Altlasten verantwortlich. Gemeint sind damit insbesondere Uralt-Kühlschränke, die aber eigentlich durch die geordnete Entsorgung erfasst werden sollten. Die darin enthaltenen Stoffe werden dann so beseitigt, dass keine Gefahr für die Umwelt entsteht.

Und dennoch gähnt es weiter

So erfreulich die heimischen Zahlen auch sind, der Effekt scheint gering: Über der Antarktis hat sich neuerlich ein Ozonloch gebildet, das eine Rekordgröße erreichen könnte. Wie die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) vor einigen Tagen mitteilte, entwickelt es sich in diesem Jahr ähnlich schnell wie im bisherigen Rekordjahr 2000.

Die Ozonschicht schützt die Erde normalerweise vor der ultravioletten Strahlung der Sonne. Beim so genannten Ozonloch ist die Schicht stark ausgedünnt. Es entsteht seit Mitte der achtziger Jahre jedes Jahr am Ende des antarktischen Winters. In diesem Jahr habe es sich irgendwann im August entwickelt, und erstreckt sich aktuell über 25 Millionen Quadratkilometer, was rund zehn Prozent unter den Ausmaßen vom September 2000 liege. Es dürfte Ende des Monats seine größte Ausdehnung erreichen. (APA)