Bali-Attentäter Amrozi am 1. September bei seiner Aussage vor Gericht.

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Jakarta/Denpasar - Ein indonesisches Berufungsgericht hat am Dienstag das Todesurteil gegen den Bali-Attentäter Amrozi bestätigt. Ein Anwalt des 41-jährigen islamischen Extremisten kündigte an, erneut in Berufung gehen zu wollen. Laut Gesetz habe die Verteidigung dazu sieben Tage Zeit. Amrozi war am 7. August wegen seiner Beteiligung an dem Anschlag vom Oktober 2002 als erster von insgesamt 34 Angeklagten zum Tode verurteilt worden.

Der Mechaniker soll den Sprengstoff und ein Fahrzeug beschafft haben. Bei dem Anschlag auf zwei beliebte Nachtclubs im Amüsierviertel von Kuta auf Bali waren im Oktober vergangenen Jahres 202 Menschen getötet worden.

Zwei weitere Helfer der Attentäter am Montag verurteilt

Ein indonesisches Gericht hat zwei weitere Helfer der Attentäter von Bali zu langen Haftstrafen verurteilt. Wegen Beteiligung an einem Raubüberfall, aus dessen Beute der Anschlag mitfinanziert wurde, muss einer der Männer für 16 Jahre hinter Gitter. Der zweite wurde zu sieben Jahren verurteilt, weil er Verdächtigte versteckt hatte, begründeten die Richter auf Bali am Montag ihre Urteile. Bei dem Anschlag auf zwei gut besuchte Nachtclubs im Oktober 2002 starben mindestens 202 Menschen, die meisten davon Touristen.

In der vorigen Woche hatte ein Gericht auf Bali ein zweites Todesurteil im Zusammenhang mit der Bluttat verhängt. Drei Handlanger der Attentäter waren zuvor zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Sie waren an einem Überfall auf einen Schmuckhändler in West-Java beteiligt, bei dem sie mehrere Kilogramm Gold erbeuteten. Damit wurde unter anderem der Sprengstoff gekauft.

Die indonesischen Behörden nahmen mehr als 30 Verdächtige im Zusammenhang mit dem Anschlag fest. Den Kern der Attentäter soll etwa ein halbes Dutzend ausmachen. Die Ermittler sehen die radikalislamische Gruppe Jemaah Islamiyah hinter der Tat. (APA/dpa)