Haider schrieb an Bankgeneräle wie Gerhard Randa (BA-CA), Andreas Treichl (Erste Bank) und Walter Rothensteiner (RZB): "Nur wenn Sie so handeln, können Sie den Verdacht entkräften, dass Sie es sich als Große einmal mehr richten können, während die Kleinen die volle Härte des Gesetzes trifft."
An den zuständigen Wiener Staatsanwalt Erich Müller richtete Haider parallel die Forderung, das Diversionsangebot an die Bankenchefs zurückzunehmen. Haider vermisst bei einigen Banken und ihren Generaldirektoren die notwendige Schuldeinsicht, eine strafbare Handlung gesetzt zu haben. "Schulduneinsichtigen Tätern", so Haider in einer Aussendung, "darf aber keine Diversion angeboten werden."
Böhmdorfer lenkt ein
Justizminister Dieter Böhmdorfer, der die außer- gerichtliche Streitbeilegung ("Diversion") noch am Mittwoch gegen die scharfe Kritik Haiders verteidigt hatte, lenkt nun doch etwas ein.
Böhmdorfer kündigte am Donnerstag eine Expertengruppe unter dem Vorsitz der Vizepräsidentin des Verfassungsgerichtshofes, Brigitte Bierlein, an, die eine "Überprüfung und Neubewertung der Strafrahmen und Strafsätze" vornehmen soll. In vier bis sechs Wochen soll ein erster Zwischenbericht vorliegen.