Washington - Ein in den USA bekannter Aids-Aktivist ist vor
einigen Tagen im Alter von 23 Jahren an der Krankheit gestorben,
berichten US-Medien.
Jason Robertson wurde als Fünfjähriger durch ein
Blutpräparat, das er wegen seiner Hämophilie-Erkrankung erhielt, mit
HIV infiziert. Da er sich gegen die Abschottung zur Wehr setzte und
mit seiner Mutter Tammie die Aufnahme in den normalen Schulunterricht
durchsetzte, wurde er in den USA in den 80-er Jahren zu einer
Symbolfigur im Kampf gegen das Stigma der Krankheit.
Unterricht erhielt Jason zunächst von anderen Schülern getrennt in
einem Wohnwagen. Als sich der Bub einsam fühlte und in eine Klasse
wechseln wollte, entschied die Schule im Bundesstaat Illinois
zunächst dagegen, obwohl Ärzte keine Bedenken wegen einer möglichen
Aids-Ansteckung anderer Kinder hatten. Erst durch einen
Gerichtsentscheid 1988 wurde Jason der reguläre Schulbesuch
ermöglicht. Doch auch danach musste der Bub auf dem Weg in die Klasse
Schmähungen von verärgerten Eltern seiner Mitschüler ertragen. (APA)