Jenin - Israelische Soldaten haben am Mittwochabend im Westjordanland nach palästinensischen Angaben einen 17-jährigen Palästinenser erschossen und einen 15-Jährigen verletzt. Die Soldaten hätten das Feuer eröffnet, als sich die beiden jungen Männer bei Jenin in der Nähe der Grenzanlage zwischen Israel und dem Westjordanland aufhielten.

Israelische Panzer haben am Mittwochabend auf palästinensische Polizeiposten entlang der Grenze zum Gaza-Streifen gefeuert. Ein Polizist sei verletzt worden, sagten palästinensische Sicherheitskräfte und Sanitäter.

Aus israelischen Militärkreisen verlautete, die Panzer hätten in die Richtung eines Palästinensers geschossen, der durch den Grenzzaun habe dringen wollen. Die von den Panzern abgefeuerten Salven hätten den Palästinenser offensichtlich verjagt.

Örtliche Sanitäter berichteten dagegen, der palästinensische Polizist sei verletzt worden, weil die Panzer in das Dorf Albassan bei Khan Yunis gefeuert hätten.

Die palästinensische Polizei hatte im Juli entlang der Grenze Position bezogen, nachdem militante Palästinenser-Gruppen eine dreimonatige Waffenruhe verkündet hatten. Die Waffenruhe hatten die israelfeindlichen Gruppen Hamas und Islamischer Dschihad vor drei Wochen aufgekündigt. Die Spannungen im Gaza-Streifen sind seither gestiegen. Israel hat nach einem Selbstmordanschlag der Hamas am 19. August in Jerusalem, bei dem 22 Menschen starben, gezielt zwölf Hamas-Mitglieder getötet. Nach den beiden Selbstmordanschlägen der Hamas am Dienstag in Tel Aviv und Jerusalem, wo 15 Menschen umkamen, hat Israel am Mittwoch in Gaza-Stadt das Haus eines Hamas-Anführers beschossen und dabei ihn und seine Frau verletzt. (APA/Reuters)