Der von Fachtermini gespickte Sprachsatz von Ärzten und Juristen eignet sich für digitale Diktiersysteme

Foto: Philips
Wien - Eineinhalb Jahre dauerte die Entwicklung der neuen Modelle, mit denen Philips die weltweite Vorherrschaft am Markt der digitalen Diktiergeräte erobern will. "Das Interesse an digitalen Diktierlösungen ist stark gestiegen, und wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend in den nächsten Jahren noch weiter verstärken wird", erklärt Victor Aquina, Chef von Philips Dictation Systems.

Während die Umsätze analoger Geräte jährlich um etwa zehn Prozent zurückgehen, erwartet man bei Philips Wachstumsraten des Digitalmarktes von über 20 Prozent. "Weltweit verkaufen wir etwa 400.000 Diktiergeräte im Jahr. Wir hoffen, dass 2004 bereits 30 Prozent davon digitale Lösungen sind", so Aquina.

Ist in den USA bereits die Hälfte der verwendeten Diktiergeräte digital, erwartet man in Österreich nur eine langsame Umstellung. "Unser Zielpublikum - professionelle Anwender wie Ärzte oder Juristen - ist ein eher konservatives, da braucht die Etablierung neuer Produkte oft etwas mehr Zeit", erklärt Philips-Sprecherin Ingun Metelko.

Revolutionäre Komplettlösung

Revolutionär an den am Dienstag präsentierten Geräten sei vor allem das Angebot einer Komplettlösung, die auch ein Spracherkennungsprogramm inkludiert. "Insbesondere Juristen oder Ärzte werden durch die Kompatibilität mit anderer Software, etwa jener eines Krankenhauses, in Zukunft von einem enorm vereinfachten Arbeitsablauf profitieren", ist Metelko überzeugt. Die Zeitersparnis, die durch digitales Diktieren erreicht werden könne, wäre auch eine Erleichterung für Patienten, die nun "nicht mehr ewig auf ihre Befunde warten müssen", bewirbt Metelko ihr Produkt.

Anders sieht man das naturgemäß bei der Konkurrenz: "Wir sind bereits seit zwei Jahren mit einem vergleichbaren Gerät auf dem Markt, sind Weltmarktführer im Bereich professioneller, digitaler Geräte", erklärt Christopher Seyffert, Europa-Produktmanager vom Mitbewerber Olympus. Mit den neuen Produkten würde Philips also zur Konkurrenz aufschließen. "Und unsere Geräte waren von Anfang an mit anderen Programmen kompatibel", so Seyffert. (Angelika Slavik, DER STANDARD Printausgabe, 10.9.2003)