Mit tatsächlicher Verantwortlichkeit oder einem Verschulden der Stadträtin wird das nicht allzu viel zu tun haben.
Skandale wie dieser haben immer eine Tiefenstruktur, die aber fast nie angegangen wird. Kurz war in der Meldung zu "Am Wienerwald" (vormals: "Lainz") davon die Rede, eine Stationsschwester sei schon einmal wegen einschlägiger Vorfälle zu einer Disziplinarstrafe (Geldbuße) verurteilt worden, habe aber in zweiter Instanz gewonnen. Da wären vielleicht Fragen angebracht: Waren die Beweise von der Spitalsleitung so ungenügend präsentiert worden? Was war die Rolle der Gewerkschaft? Und war das (wieder) ein Fall von extremer Spruchpraxis der Disziplinargerichte? Und ist hier der Arbeitnehmerschutz auf Kosten des Patientenschutzes gegangen? (Rau, DER STANDARD Printausgabe 10.9.2003)