"Für einen nicht diskriminierenden Umzug"
Alltag
Tabubruch im Baskenland
Frauen nahmen erstmals seit 300 Jahren an Gedenkumzug teil
Hondarribia - Mit der Teilnahme an einem bisher nur
Männern vorbehaltenen Gedenkumzug haben baskische Frauen ein mehr als
300 Jahre altes Tabu gebrochen. Unter großen Polizeiaufgebot
marschierten am Montag erstmals 20 Frauen bei der "Jaizkibel"-Parade
zu Ehren des Sieges der Basken über die französische Armee im Jahr
1638 mit. In den Vorjahren war es bei dem Umzug in der baskischen
Stadt Hondarribia zu Ausschreitungen und Festnahmen protestierender
Frauen gekommen, obwohl das Hohe Gericht des Baskenlandes den Frauen
bereits 1998 die Teilnahme an dem historischen Umzug erlaubt hatte.
Mit einem Transparent mit der Aufschrift "Für einen nicht
diskriminierenden Umzug. Frauen in der Parade" würdigten einige
Teilnehmer den mutigen Schritt der Frauen. Allerdings durften sich
nur die rund 4.000 Männer als Soldaten verkleiden, die Frauen trugen
das Kostüm einer Marketenderin. Dennoch hätten sie "einen großen
Schritt nach vorn" gemacht, sagte die Teilnehmerin Ixabel Alkain.
"Aber es bleibt noch viel zu tun." Ein großer Teil der 15.000
Einwohner von Hondarribia will noch immer an der Männer-Parade
festhalten. (APA)