Wien/Wels - Vergangenen Mittwoch wurde mit dieser neuen Methode ein 46-jähriger Patient an der Wiener Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie mit einem neuen Kiefergelenk aus gezüchtetem Gewebe versorgt.

Dem Patienten war bei einem Unfall im Jahr 1976 das linke Kiefergelenk zerstört worden. Anschließende Verknöcherungen führten schließlich trotz zweier Operationen dazu, dass der Mann seinen Mund nur noch acht Millimeter weit öffnen konnte und somit auf flüssig-breiige Kost angewiesen war.

Entnommenes Knorpelmaterial

Doch die Technik der Zell-Züchtung bot einen Ausweg: Dem Mann wurde drei Wochen vor dem Eingriff Knorpelmaterial aus der siebenten Rippe entnommen. Im Welser "Institut für Gewebe- und Organrekonstruktion" wurde aus dem Material eine Masse gezüchtet, die schließlich als Basis für eine neue Gelenkpfanne und einen neuen Gelenkkopf dienen konnte.

In einer zehnstündigen Operation wurde dies schließlich von einem Chirurgenteam mit dem Vorstand der Wiener Klinik, Univ.-Prof. DDr. Rolf Ewers, und Univ.-Prof. DDr. Gerhard Undt durchgeführt. Der Effekt: Die maximale Mundöffnung konnte bei dem Patienten auf 32 Millimeter erhöht werden. (APA)