Bild nicht mehr verfügbar.

Der ehemalige Sicherheitsminister Mohammed Dahlan will "unter keinen Umständen mehr ein Minister in irgendeiner palästinensischen Regierung" sein.

Foto: EPA/ Mohammed Saber

Tel Aviv - Der bisherige palästinensische Sicherheitsminister Mohammed Dahlan hat Israel und indirekt auch den palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat für das Scheitern der Regierung von Mahmud Abbas verantwortlich gemacht. In einem am Montag veröffentlichten Interview mit der israelischen Tageszeitung "Maariv" sagte Dahlan, die Weigerung der israelischen Regierung, "auch nur eine einzige Verpflichtung aus dem Nahost-Friedensplan umzusetzen", sei der wichtigste Faktor gewesen. Dahlan bekräftigte, dass er "unter keinen Umständen mehr ein Minister in irgendeiner palästinensischen Regierung" sein werde.

Scharf ging Dahlan auch mit "palästinensischen Elementen" ins Gericht, "deren Namen ich nicht nennen will". Diese hätten eine Hetzkampagne gegen Ministerpräsident Abbas geführt, darunter Demonstrationen in Gaza für Arafat und gegen Abbas und Dahlan. Unabhängige Beobachter in Ramallah haben wiederholt Palästinenserpräsident Arafat für die Demonstrationen von Fatah-Anhängern verantwortlich gemacht.

Zuletzt hatten militante Fatah-Anhänger am vergangenen Donnerstag versucht, das Gebäude des Parlaments in Ramallah zu stürmen, wo Abbas einen Rechenschaftsbericht über die ersten hundert Tage seiner Amtszeit abgeben wollte. Abbas selbst wurde bei seiner Ankunft als "Verräter" beschimpft. "Danach konnte er nicht länger Ministerpräsident bleiben", sagte Dahlan.(APA/dpa)