Strasser, Ernst: Bereits zum zweiten Mal innerhalb nur eines Monats geht unsere Auszeichnung an den österreichischen Innenminister.
Aufhorchen ließ uns Strasser mit der Aussage, es gäbe "eine neue Qualität von Aggression" und ein "erhöhtes Konfliktpotenzial" bei tschetschenischen Flüchtlingen. Der Innenminister reagierte damit auf Kritik an der Betreuung im Flüchtlingslager Traiskirchen, wo in der vergangen Woche bei einer Massenschlägerei ein tschetschenischer Asylwerber ums Leben kam.
Solche Pauschalverurteilungen erinnern die Redaktion in der Tendenz an eine Aussage der FPÖ-Nationalratsmandatarin Helene Partik-Pablé von 2001: "Laut Statistik und Erfahrungen der Exekutive sind afrikanische Drogendealer besonders aggressiv." (News, 22.2.2001)
Auch Diakonie-Direktor Michael Chalupka missfielen Strassers Aussagen vom Montag (11.8.). Er sprach sich dagegen aus, "ganze Flüchtlingsgruppen zu kriminalisieren, wie das der Herr Innenminister
heute getan hat".
Herr Innenminister, wir wollen Sie nicht als Dauergast in unserer Hirn-Hirni-Serie und wünschen uns daher trotz tropischer Temperaturen intelligentere Aussagen von Ihnen. Bitte! Danke. (red)