NETZWERK ASYLANWALT, DAS

Durch die Unterstützung des HIRNS der Woche - einem Gemeinschaftsprojekt von UNHCR, Caritas Österreich, dem Österreichischen Roten Kreuz und weiteren Hilfsorganisationen - konnte eine Georgierin, die im Frühjahr mit ihren beiden Kindern aus der Bundesbetreuung entlassen wurde, vor Gericht ziehen. Folge: Ausgehend von diesem Einzelfall wurde nach langem Tauziehen die umstrittene Asyl-Richtlinie des Innenministeriums durch den Obersten Gerichtshof gekippt. Der Bund ist nun verpflichtet, alle AsylwerberInnen zu betreuen.
Wir heben unser BOCKBIER auf das "Netzwerk Asylanwalt" und fordern Innenminister Strasser auf, die Grundversorgung der AsylantInnen vor dem Winter sicherzustellen, statt von der Möglichkeit zu sprechen, dass nun auch Deutsche vom Staat profitieren könnten. Bitte. Danke.

Vorschläge für den nächsten Hirn/i? Ein Mail bzw. Posting genügt.
Bisherige Auszeichungen >>>>

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FRÜHWARNSYSTEM, DAS


Wäre diese schwarzblaue Alarmanlage als Mittel gegen die Rekordarbeitslosigkeit eingerichtet worden, so hätte sie auf Grund der Krisensicherheit und der damit verbundenen Beschäftigungsmöglichkeiten durchaus ein HIRN verdient. Ist sie aber nicht.

Laut Regierung soll damit vielmehr "spannungsgeladenen Situationen" zwischen ÖVP und FPÖ "zeitgerecht entgegen gewirkt werden". Da das System aber nicht funken dürfte, weil es der Kanzler offenbar nicht heulen hört, setzt es einen HIRNI.

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KABAS, HILMAR

Still war es geworden um den Ausgezeichneten der Woche. Kein "Dump"-Sager, null Sicherheits- checks. Bloß von Spekulationen rund um seine baldige Ablöse als Wiener FP-Chef war zu hören. Bis zur Causa Cheibani W. Der HIRNI der Woche forderte als Reaktion auf den Vorfall, bei dem der Mauretanier nach einem Einsatz von Rettung und Polizei verstarb, die "sofortige Schließung des Afrikadorfs" in Wien. Das alles zeige schließlich,"dass die bereits ein Jahrzehnt andauernde Untätigkeit gegenüber illegaler Einwanderung, Drogenhandel und auch Asylmissbrauch endgültig außer Kontrolle geraten ist", konstatierte Kabas und gebrauchte damit einen Großteil des gesamten Wortschatzes aller Aussendungen seiner Politlaufbahn. Igitt. Wieso kotzen unseren Innenminister solche Wortmeldungen eigentlich nicht an? Ah, ja - wir erinnern uns >>>

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FIEBERBLASE, DIE

Eigentlich sollte ja Elisabeth Gehrer für ihre Aussage, dass die jüngere Generation mehr Kinder zeugen sollte, statt von Party zu Party zu rauschen, den HIRNI bekommen. Aber, da sie damit bloß den bereits ausgezeichneten Salzburger Ex-Oberhirten Georg Eder geradezu plagiierte, und es wieder mal Zeit für ein wenig HIRN ist, geht die Auszeichnung der Woche an jene Fieberblase, die sich zur rechten Zeit am rechten Ort einfand: Das ekelige Ding sorgte nämlich dafür, dass der Rausschmiss des Oberpopulisten und Hamburger Innensenators Ronald Schill auch optisch ordentlich gnadenlos rüberkam. Gscheit grauslich, wirklich!

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RAUCH-KALLAT, Maria
"Schweigen ist Gold" - nach diesem Motto reagierte Frauenministerin Rauch-Kallat vergangene Woche einfach gar nicht auf die neuesten Zahlen über die Versorgung mit Kinderbetreuungsplätzen in Österreich. Dabei zeigte sich, dass gerade Frauen mit Kindern unter drei Jahren besonders schlechte Karten haben. Nicht nur, dass Österreich in diesem Bereich ohnehin schon Schlusslicht im OECD-Vergleich ist. Nein, die Lage hat sich in den letzten Jahren auch noch massiv verschlechtert. Das ist Frauenpolitik à la Schwarz-Blau: Frauen den Wiedereinstieg in den Beruf so schwierig machen, dass sie lieber gleich zu Hause bleiben. Nein, Frau Ministerin, so stellen wir uns das nicht vor und "beglücken" sie mit dem "Hirni der Woche".

montage: derStandard.at (Foto: Reuters/Jacqueline Godany)

Strasser, Ernst: Bereits zum zweiten Mal innerhalb nur eines Monats geht unsere Auszeichnung an den österreichischen Innenminister.

Aufhorchen ließ uns Strasser mit der Aussage, es gäbe "eine neue Qualität von Aggression" und ein "erhöhtes Konfliktpotenzial" bei tschetschenischen Flüchtlingen. Der Innenminister reagierte damit auf Kritik an der Betreuung im Flüchtlingslager Traiskirchen, wo in der vergangen Woche bei einer Massenschlägerei ein tschetschenischer Asylwerber ums Leben kam.

Solche Pauschalverurteilungen erinnern die Redaktion in der Tendenz an eine Aussage der FPÖ-Nationalratsmandatarin Helene Partik-Pablé von 2001: "Laut Statistik und Erfahrungen der Exekutive sind afrikanische Drogendealer besonders aggressiv." (News, 22.2.2001)

Auch Diakonie-Direktor Michael Chalupka missfielen Strassers Aussagen vom Montag (11.8.). Er sprach sich dagegen aus, "ganze Flüchtlingsgruppen zu kriminalisieren, wie das der Herr Innenminister heute getan hat".

Herr Innenminister, wir wollen Sie nicht als Dauergast in unserer Hirn-Hirni-Serie und wünschen uns daher trotz tropischer Temperaturen intelligentere Aussagen von Ihnen. Bitte! Danke. (red)

Montage: derStandard.at

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FERRERO-WALDNER, Benita Die Reise nach Jerusalem der Außenministerin sollte die seit der blau-schwarzen Regierungswende im Februar 2000 auf „Geschäftsträgerebene herabgestuften Beziehungen“ zu Israel wieder „normalisieren“. Für die israelische Regierung war die „Normalisierung“ – konkret bedeutet dies, dass nach 3 jähriger Absenz wieder ein israelischer Botschafter nach Wien entsandt wird – möglich, weil „die FPÖ nicht mehr von Jörg Haider geführt werde und bei den vorjährigen Nationalratswahlen nahezu zwei Drittel ihrer Wählerstimmen verloren habe“. Die israelische Sichtweise wurde von der Außenministerin prompt „richtig gestellt“: „Die israelische Bereitschaft zur Wiederherstellung vollwertiger diplomatischer Beziehungen mit Österreich habe mit der Schwächung und Marginalisierung der Freiheitlichen nichts zu tun“.
„Gar nix würde passieren“
…fährt die Außenministerin munter fort, sollte Jörg Haider erneut von der Provinzposse Abschied Richtung Bundespolitik nehmen wollen. Ob, und wie Israel auf ein Comeback des „einfachen Parteimitglieds“ reagieren würde, wird nicht von der österreichischen Außenministerin und auch nicht von einer möglichen Bundespräsidentin Ferrero-Waldner entschieden. Diese Art von Chuzpe ist es, die einer wirklichen Herstellung von „vollwertigen Beziehungen“ zwischen Österreich und Israel im Wege stehen und sich einen „Hirni“ verdient. (red)

Montage: derstandard.at/Foto: Reuters/LEONHARD FOEGER

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STRASSER, Ernst
Nach wie vor ungeklärt sind die Umstände, unter denen der 33-jährige Mauretanier Cheibani W. während eines Polizeieinsatzes im Wiener Stadtpark ums Leben gekommen ist. Nur für unseren Innenminister schien die Lage bereits letzte Woche klar zu sein. In einem Fernsehinterview stellte er sich schützend vor seine Polizeibeamten: Vorverurteilungen vor Abschluss der Erhebungen seien fehl am Platz. Die Beamten hätten auch "Anspruch auf Loyalität", so Strasser.

Aber halt! Sollte das Gleiche nicht auch für vorschnelle Freisprüche gelten? Wir meinen, dass in erster Linie die Angehörigen und die Öffentlichkeit ein Recht auf Aufklärung des Falles haben. Freisprüche "vor Abschluss der Erhebungen" sind fehl am Platze, Herr Minister. Wir meinen, dafür haben Sie die Auszeichnung zum Hirni der Woche mehr als verdient.

Foto: APA/Schlager Roland

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PARTIK-PABLE, Helene

Die Sicherheitssprecherin der FPÖ, nach der Schlappe bei der Wiener Landtagswahl 2001 weitgehend aus den Schlagzeilen verschwunden, wollte sich auch wieder einmal zu Wort melden und wird von der Redaktion prompt prämiert:

In ihrem "Beitrag" zu der Diskussion um den Tod des Marokkaners Cheibani W. ortete sie "eine Kriminalisierungskampagne gegen die Exekutive" von Rot und Grün. Sie warnte vor "Vorverurteilungen" und bezeichnete den zu Tode gekommenen als "heroinabhängig und aggressiv". Partik-Pable ist nicht das erste Mal durch rassistische Aussagen über Menschen aus Afrika aufgefallen: Im Nationalrat meinte sie vor vier Jahren über Schwarzafrikaner, diese "schauen nicht nur anders aus, ... sondern sie sind auch anders, und zwar sind sie besonders aggressiv". Die Redaktion gratuliert zum wohlverdienten Hirni der Woche.

Foto: Reuters/Foeger

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FINZ, ALFRED

Der seinem Minister weisungsgebundene Staatssekretär und HIRNI der Woche hat Grasser per Prüfbericht der Finanzbehörden vom Vorwurf der Steuerhinterziehung frei gesprochen. Nach dem Bericht, der schriftlich nicht veröffentlicht wird, diente die Homepage, von welcher vor kurzem Buberl-Fotos von "KHG" verschwanden, ausschließlich seiner Funktion als Minister "und nicht als Privatperson". Warum Grasser selbst dann vor einigen Wochen vor dem Nationalrat von seiner privaten Homepage gesprochen habe? "Mit privater Homepage hat er gemeint, dass diese Homepage über einen privaten Verein finanziert wird", erklärte Finz so unabhängig wie Byron Moreno in seiner Glanzzeit.

montage: derStandard.at (foto: reuters)

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BERLUSCONI, SILVIO

Da greift sich der HIRNI der Woche aufs Hirn. Der italienische Premier sorgte gleich zu Beginn seiner EU-Ratspräsidentschaft für einen Eklat der Sonderklasse. Der Medienmagnat meinte zum SPD-Abgeordneten Schulz: "In Italien wird ein Film über Konzentrationslager gedreht. Ich lade Sie ein, die Rolle des Kapo zu spielen."
Das war freilich nur "ironisch" gemeint, so Berlusconi, der sich für seinen Sager nicht öffentlich entschuldigte. Internationale Politiker und Medien tobten: "Ist der Mann eigentlich noch bei Trost?", fragte sich etwa der Zürcher Tages-Anzeiger. Wir meinen: Nein, und zwar schon länger nicht.

montage: derStandard.at (foto: reuters)

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HAUPT, HERBERT

Der HIRNI der Woche geht in aller Klarheit an den FPÖ-Chef. Grund: Seine Teilnahme und "Feuerrede" bei der Sonnwendfeier in Seebarn. Schüssels Vize tritt damit in die Fußstapfen von Haider-"Fan" und Volksanwalt Stadler, der beim gleichen Treffen im letzten Jahr über die "angebliche Befreiung Österreichs" referierte. Haupt stärkte Stadler nach Rücktrittsaufforderungen auch von FP-Seite damals den Rücken.
Bei der heurigen "Privatfeier" der Familie Rosenkranz, bei der trotz Medienverbot doch einige JournalistInnen anwesend waren, beschränkte sich Haupt auf die "wahren Werte der Natur". Allein seine Anwesenheit spricht jedoch Bände.

montage: derStandard.at (fotos: reuters)

STIEFELKÖNIG

Das HIRN der Woche reagierte mit einer äußerst coolen Werbeaktion auf die eher nicht so coole Aktion von Wirtschaftsminister Martin "shoemanic" Bartenstein (der im übrigen das heimische Pensionssystem zwar als das "beste der Welt", aber auch als "eines der teuersten" bezeichnete), sich bei einer Konkurrenzfirma Prozente für Herrenschuhe per Anruf in der Unternehmens-Zentrale zu ergattern (etat.at berichtete).

Sollten Sie also noch keine neuen Espandrillos für den Sommer haben, dieser Laden hat vielleicht ein günstiges Paar - auch für Nicht-Minister.

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NEUGEBAUER, FRITZ

"Reformieren statt Abkassieren" - Unter diesem ÖGB-Motto demonstrierte auch der Beamtengewerkschafter und ÖVP-Abgeordnete gegen die Pensionsreform. Bis einen Tag vor der Abstimmung im Parlament hielt der HIRNI seine Nein-Drohung aufrecht.
Die Zustimmung kam erst mit den Abänderungsanträgen. Darin enthalten: Eine Deckelung für Beamten-Verluste und die Verhinderung der kompletten Abschaffung der Funktionärspension in der Sozialversicherung. Selbst von der Fraktion der Christgewerkschafter kamen daraufhin Rücktrittsaufforderungen an Neugebauer.

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MOLTERER, WILHELM

Der HIRNI der Woche stammt von Userin Brigitte Mahel:
"Ich nominiere Molterer für die Frechheit eine 'Trägerrakete' mit Frühpension für Politiker vorzulegen und dann scheinheilig von einem Fehler zu sprechen."

Das können wir nur unterschreiben. Molterer hatte im übrigen kurz vor dem "Missverständnis" Frühpensionen für Politiker durchzusetzen gemeint: "Alles, was wir von den Menschen verlangen, muss in der Politik natürlich 1:1 umgesetzt werden." War vielleicht ein "Fehler" diese Aussage.

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LULA

Das HIRN der Woche geht an den Staatspräsidenten Brasiliens, Luiz Inácio "Lula" da Silva, der mit Joaquim Barbosa Gomes den ersten schwarzen Obersten Richter für sein Land ernannte. Gomes machte sich in Brasilien, wo mindestens 50 Prozent der 175 Millionen Einwohner Schwarze oder Angehörige ethnischer Minderheiten sind, vor allem bei Anti-Rassismus-Prozessen einen Namen. Lulas Begründung für die Wahl: Nicht nur die beruflichen Qualitäten, sondern auch (und das ist der Grund für diese Auszeichnung)
"die soziale Sicht des Landes".
Schön.

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WANECK, REINHART

Der Gesundheitsstaatssekretär und HIRNI der Woche ortete durch den "mutwillig vom Zaun gebrochenen" ÖGB-Streik gegen die Pensionsreform "eine besonders kritische Situation für die Gesundheitsversorgung". Im Vorfeld der Proteste sah er "das Grundrecht der Menschen auf Gesundheit" behindert und verlieh der Hoffnung Ausdruck, dass der Streiktag "ohne den Verlust von Menschenleben" abgehe.

Gestorben ist niemand. Die ARGE-ÄrztInnen prüft eine Klage gegen Waneck.

montage: derStandard.at (foto:reuters)

BUNDES-ÖVP, GUSENBAUER, FPÖ-WIEN

Schwer war die Entscheidung für eine Auszeichnung in dieser Woche. Deshalb gleich drei: 1. An die Regierungs-ÖVP für das bockige Durchpeitschen der unsozialen Pensionspläne trotz Kritik von allen Seiten - auch der eigenen. 2. An SP-Chef Gusenbauer, der seinen önologischen Exkurs mit den unappetitlichen Worten "Wer meint, dass wegen der Pensionsreform die Leute aufhören, Wein zu trinken und gut zu essen, dem ist nicht zu helfen" via "News" verteidigte und 3. An die Wiener FPÖ, die gegen das Ausländerwahlrecht in Wien per Kampagne inklusive Internetauftritt und Gewinnspiel(!) in abartiger Manier hetzt.

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Stummvoll, Löschnak & Co.

Die Hirnis der Woche wiesen diese Woche Kritik an ihren Politiker-Pensionsbezügen zurück. Stummvoll, der rund 12.000 Euro erhält, sei schließlich "einer der besten Redner im Parlament", sagt er. Löschnak, der als Vorsitzender der "Vereinigung Öffentlicher Mandatare und Funktionäre" für ca. 500 Andere spricht und rund 13.000 Euro überwiesen bekommt, meint, dass ein Eingriff in bestehende Politiker-Pensionen "gegen den Rechtsstaat" wäre. Weil Politiker schließlich kein Unmensch ist, wollen sie sich nun mittels "Solidarbeitrag" an der Pensionsreform beteiligen. In welcher Höhe ist noch unbekannt.

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Böhmdorfer, Dieter

Der Justizminister und HIRNI der Woche schrieb Uni-Professor Frank Höpfel einen Brief, in dem er sich über "herabsetzende" Äußerungen gegen seine Person und die FPÖ in dessen Vorlesungen beschwerte.

Böhmdorfer wird nun in einer Vorlesung des Strafrechtlers einen Gastvortrag halten und u.a. die umstrittene Auflösung des Jugendgerichtshofes verteidigen. Womit kritische Zuhörende der Veranstaltung zu rechnen haben, bleibt abzuwarten.

montage: derStandard.at (foto: reuters)

MARCHAT, FRANZ

Als "Hecht im schwarzen Karpfenteich" wollte der HIRNI der Woche nach Wählerstimmen fischen. Bei der Wahl ist er dann aber ordentlich abgesoffen: Die FPÖ verbuchte in Niederösterreich ein Minus von über 11 Prozent.

Da half auch die vom mittlerweile zurückgetretenen Spitzenkandidaten lancierte, ausländerfeindliche Wahlkampagne (Im Bild-Hintergrund: Ausschnitte einer in Wiener Neustadt an die Haushalte gegangenen Aussendung) gegen "Türken" bzw. eine "in unsere Heimat zugezogene Volksgruppe" nichts mehr.

montage: derStandard.at

NEWS, Networld

Daneben geschossen: Der Nachrichten illustrierende HIRNI der Woche hat sich am vergangenen Dienstag mit seinem Countdown in Erwartung des Krieges verschätzt.

screenshot/montage: derStandard.at

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REED, ANDREW

Das HIRN der Woche ist aus Protest gegen die Irak-Politik von Premierminister Tony Blair in Großbritannien als Regierungsmitglied zurückgetreten. Der Labour-Abgeordnete gab seinen Posten als Berater von Umweltministerin Beckett auf (Die kurz-gehaltene Begründung auf seiner Website). Reed, der zu den 121 Labour-Abgeordneten zählte, die bei einer Unterhaus-Abstimmung gegen den Kriegskurs von Blair gestimmt hatten, löste durch seinen Schritt eine Welle anderer Rücktrittsdrohungen aus, die Blair zunehmend in Bedrängnis bringen.

foto: apa/epa/Rousseau

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SCHWARZ-BLAU, VOL. II


Nachdem FPÖVP schon beim ersten Mal nicht unbedingt DER Megaseller war, wirft der HIRNI der Woche die nächste Lang(?)spielplatte auf den Markt - und das völlig ohne "Friendship-Ticket" aus Kärnten.

Im Hintergrund hören Sie eine mögliche Single-Auskoppelung (eingeschaltete Lautsprecher/Köpfhörer vorausgesetzt).
Service: Hier gehts zum "Schwarz-Blau Vol.II-Karaoke" >>>

montage: derStandard.at (foto: reuters/bader)

BLAIR, TONY

Der britische Premier versuchte vergangene Woche ein Irak-Dossier als Geheimdienstpapier zu verkaufen, das zu großen Teilen aus einer älteren Studentenarbeit und aus Artikeln der Fachzeitschrift "Jane's Intelligence Review". bestand (Hintergrund). Der 29-Jährige angehende Wissenschafter Ibrahim al-Marashi, der nicht gefragt wurde, ob seine Arbeit veröffentlicht werden dürfe, zeigte sich erstaunt: "Die haben sogar meine Fehler dringelassen." Für diese Copy & Paste-Anbiederung an die United "die Zeit läuft ab" States, die das Dokument als "fine paper" lobten, gibt es den HIRNI der Woche.

montage: derStandard.at

SCHEUBA, FLORIAN

Der Kabarettist hatte sich für die Wiener Stadtzeitung "Falter" als WAZ-Geschäftsführer Schumann ausgegeben und sich bei heimischen PolitikerInnen erkundigt, wie sie zu Krone-Boss Hans Dichand stünden. Reichhold, Morak, Petrovic und Mölzer schleimten daraufhin um die Wette und um die Gunst des "starken Muskels" (Morak) der kleinformatigen Zeitung. Dafür das HIRN der Woche. Köstlichst.

montage: derStandard.at

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KHOL, ANDREAS

Der HIRNI der Woche wollte dem Gott, der gemäß Maria Rauch-Kallat Schüssel den Wahlsieg brachte, einen Platz in der Verfassung verschaffen (Hintergrund). Da hat der Neo-Nationalratspräsident wohl zu viel in den Anweisungen des Vatikans geschmökert.
Allmächtiger!
So - und jetzt knien Sie mal nieder und lesen Sie, was der einzig wahre Gott zur Lage der Nation predigt >>>+++.

montage: derStandard.at (fotos: reuters)

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STRUTZ, MARTIN


Der Kärntner FP-Landesparteiobmann und HIRNI der Woche ließ zu den Gerüchten um eine Spaltung der FPÖ per Aussendung verlautbaren: "Es gibt nur eine FPÖ. Alle Tendenzen, die einer Spaltung oder Destabilisierung der Freiheitlichen Partei zuwider laufen, müssen vermieden werden."

Da dürfte beim Aussenden was schlecht gelaufen sein. Oder gar zuwider?
Einen angemessenen Kommentar zu Strutzens rhetorischer Selbstüberdribbelung finden Sie hier. Fertig.

montage: derStandard.at (foto: reuters)

MOTHERWELL-DRIVERS, THE

Zwei pazifistische Lokführer aus dem schottischen Motherwell weigerten sich diese Woche, Waffen, die für die britische Beteiligung am Irak-Krieg bestimmt waren, aus dem Glen-Douglas-Stützpunkt an der Westküste nach Glasgow zu transportieren (Hintergrund).
Da die beiden HIRNE der Woche die einzigen sind, die die Linie auf der West-Highland-Strecke fahren können, musste der Transport auf die Straße verlegt werden.
Respect & Peace an die coolen Eisenbahner nach Motherwell! Yo.

montage: derStandard.at

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RAUCH-KALLAT, MARIA

Die ÖVP-Generalsekretärin wurde mit 297 Stimmen für ihren Sager "Lassen Sie mich danken, dass der liebe Gott uns und besonders Wolfgang Schüssel so viel Kraft gegeben hat" zum HIRNI DES JAHRES gewählt.
Die Plätze auf dem Stockerl: Benita Ferrero-Waldner 248, Kurt Krenn 247 (Gesamtresultat)

montage: derStandard.at (foto:reuters)

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STRASSER, ERNST

Der Innenminister und HIRNI der Woche meinte in einem Interview mit der Kleine Zeitung:"Rechts von der ÖVP soll kein Platz für eine populistische Rechtspartei mehr sein."

Ist ja auch keiner mehr, weil die Partei, die mit ihrer Ausländerpolitik selbst der Knittelfeld-Partie die Show stiehlt, diesen Platz bereits besetzt, wie auch die neue Sitzordnung im Parlament zeigt.

montage: derStandard.at (foto: reuters)

EDER, GEORG, ERZBISCHOF

Der Salzburger Oberhirte ließ diese Woche verkünden, dass sich das Zuwanderungsproblem von selber lösen würde, wenn wieder mehr Kinder gezeugt würden: "Unser Volk muss wieder gesunden, dann wird sich auch das Problem der Zuwanderung entspannen", so der HIRNI der Woche, der Aids als "Strafe Gottes" betrachtet und bis vor einigen Jahren noch nicht geglaubt hat, dass die Sünde des sexuellen Missbrauchs auch mitten in der Kirche zu finden sei.

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KRONEN ZEITUNG, DIE

Der HIRNI dieser Woche geht nach einem Vorschlag des Users Klaus Rabeder an die "Kronen Zeitung". Auszeichungsgrund: Die Krokodils-tränen-weinende Katze für ein einheitliches Tierschutzgesetz, welches die ÖVP kurz vor der Wahl noch als "Überraschung" ankündigte und Klasnic als "Punkt auf der Glasur" Schüssels bezeichnete. Wer hundsgemein denkt, könnte eine Stimmenfang-Kampagne auf dem Rücken der Schnurlis und Bellos von Herrl und Frauerl Österreicher vermuten. Tja. Auf jeden Fall: Danke! Danke! Danke! für diese Einsendung.

foto: klaus rabeder

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RAUCH-KALLAT, MARIA

"Lassen Sie mich danken, dass der liebe Gott uns und besonders Wolfgang Schüssel so viel Kraft gegeben hat", sprach die VP-Generalsekretärin und HIRNI-Preisträgerin der Woche nach dem überraschenden Sieg Schüssels, der meinte "Gott sei Dank ist das Ergebnis klar ausgefallen". Jede/r ÖVP-WählerIn also eine Gottheit? Passt das eigentlich mit dem katholischen Glauben zusammen? War da nicht was mit Monotheismus oder so? Oder meinten die beiden nicht "Gott", sondern "Grasser"? Aber das wäre doch Gotteslästerung, oder? Herrgottnochmal!

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UMFRAGENMANIPULANTINNEN DER ÖVP

Nach dem TV-Duell zwischen den beiden Kanzler-Kandidaten Alfred Gusenbauer und Wolfgang Schüssel lag der SPÖ-Chef bei unserer Umfrage in der Gunst der UserInnen weit vor Schüssel. Bis um ca. 24.00 Uhr. Dann begannen die ManipulantInnen ihr Werk und klickten von ein und derselben - der Redaktion bereits bekannten - ÖVP-nahen IP-Adresse ihren Wolfgang nach vorn. Den HIRNI der Woche gibt es dafür, dass die Schwarzen es nicht mal mit diesen Methoden geschafft haben, die Umfrage für sich zu entscheiden.

montage: derStandard.at (foto: reuters)

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PUTIN, WLADIMIR

Der russische Präsident sorgte diese Woche ihm Rahmen einer Presse-Konferenz in Brüssel für Wirbel. Der HIRNI-Preisträger soll zu einem Journalisten wörtlich gemeint haben: "Wenn Sie ein Radikaler werden wollen, willkommen in Moskau. Wir haben Gruppen, die Ihnen eine Beschneidung machen können. Ich werde diese Gruppen bitten, dass sie diese Beschneidung so machen, dass Sie nichts mehr haben". Die Kritik der EU an seiner Tschetschenien-Politik wies Putin zurück.

montage: derStandard.at (foto: reuters)

BEZIRKSGERICHT, WIEN INNERE STADT

Durch eine Entscheidung des Gerichts der Wiener Innenstadt (Hintergrund) wird der neu eingeschlagene Kurs von Innenminister Strasser in Richtung einer restriktiveren Asylpolitik auf den Kopf gestellt. Das HIRN der Woche erließ eine einstweilige Verfügung, wonach ein aserbaidschanischer Asylwerber nun doch bis zur rechtskräftigen Entscheidung des Asylverfahrens vom Bund betreut werden muss. Für die Anwältin des Flüchtlings handelt es sich um eine "richtungweisende Entscheidung", das Innenministerium (der HIRNI in dieser Geschichte) kündigte einen Rekurs an. An eine Änderung der Richtlinie zur Bundesbetreuung sei nicht gedacht.

montage: derStandard.at

DAS FEMINISTISCHE REGIERUNGSPROGRAMM

Statt die Programme der Wahl werbenden Gruppen aus Frauensicht zu kritisieren, haben zahlreiche Frauenorganisationen vor der Nationalratswahl selbst ein "Feministisches Regierungsprogramm" erstellt. Das Prinzip: "Geschlechter- und soziale Gerechtigkeit". Das HIRN dieser Woche für diese Eigeninitiative, für welche die FrauenvertreterInnen der Parteien durchwegs Lob fanden. Allein die ÖVP äußerte Kritik. Jene Partei, deren Wiener Spitzenkandidat Alfred Finz sich bemühte zu dementieren, dass er die Aussage "Jede Stimme ist wichtig, auch wenn's die einer Frau ist" getätigt habe.

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HUSSEIN, UDAI

Der älteste Sohn des irakischen Diktators bekommt den HIRNI der Woche dafür, dass er bei der Volksabstimmung für seinen Vater Saddam einen sechsjährigen Buben statt seiner zum Urnengang schickte (Hintergrund). Nach einer Agenturmeldung bekam der kleine Saif Hussein 250.000 Dinar (rund 125 Euro) dafür, dass er seine Stimme im Namen Udais für den "großen" Saddam abgegeben hat. Ob die auf den Irak fliegende, bei aktuellen Wahlumfragen abstürzende FPÖ jetzt die Forderung nach bundesweitem Wählen mit 16 auf sechs ändert, bleibt abzuwarten.

montage: derStandard.at (fotos: reuters)

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PEYMANN, CLAUS

Der ehemalige Burgtheaterdirektor verzichtete diese Woche auf den "Nestroy-Preis" für sein Lebenswerk (Siehe: derStandard.at/Kultur). Andrea Eckert und Andre Heller hatten bei der Preisverleihung mit der schwarz-blauen Regierung abgerechnet. PolitikerInnen derselben orteten aufgeregt "Politik aus dem Container". Peymanns Reaktion: Er verzichtet auf Grund des "provinziellen Gezeters" auf den Preis. Dafür das HIRN der Woche. Wir respektieren, dass Peymann von Österreich keine Auszeichungen mehr entgegen nehmen will, deshalb ist das Hirn diesmal als bloße Feststellung zu verstehen.

montage: derStandard.at (foto: reuters)

KLESTIL, THOMAS, DR.

Der Bundespräsident verlieh dem italienischen Vizepremier und Chef der postfaschistischen Alleanza-Nazionale, Gianfranco Fini, das "Große Goldene Ehrenzeichen am Bande", welches Fini im Vorfeld einer faschistischen Kundgebung in Bozen triumphierend präsentierte (Hintergrund). Als Stellungnahme ließ unser HIRNI-Preisträger der Woche lediglich verlauten, dass ein solcher Ordensaustausch im Rahmen von Staatsbesuchen gemäß den internationalen Gepflogenheiten regelmäßig stattfände, wobei der Besucher meist doppelt so viele vergäbe als er erhalte. Vielleicht sollte man bei der nächsten Reise schlicht weniger einpacken.

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AUSSERER, CAROLINE

Unsere langgediente und honorige Mitarbeiterin (derStandard.at/Politik und dieStandard.at) verlässt uns. Sie zieht eine Lateinamerika-Tour dem harten Brot des Online-Journalismus vor. Dafür bekommt sie das HIRN der Woche. Zusätzlich schickt die gesamte Redaktion der Südtiroler Weltenbummlerin ein herzliches Ciao! mit auf den Weg.

montage: derStandard.at

STÖLZL, CHRISTOPH

Nach dem Wirbel um den Bush-Hitler-Vergleich der zurückgetretenen Justizministerin Däubler-Gmelin hat der Berliner CDU-Landesvorsitzende mit einer ähnlichen Aussage für Empörung gesorgt. Der Christdemokrat bezeichnete den Ausgang der deutschen Bundestagswahl als "Unglück" und stellte sie in Zusammenhang mit dem Erdrutsch-Sieg der NSDAP 1931/32. Dafür den HIRNI der Woche. In einem Online-Chat sagte Stölzl im August, dass es für ihn normal sei, nicht das ganze Leben in der Politik zu verbringen. Dann könnte er sich jetzt doch eigentlich ins Privatleben verabschieden.

montage: derStandard.at

FANCLUB DER BÜRGERWEHR

Philosophiestudent Robert hatte die Idee zum "Fanclub der sich beschützt fühlenden Bürger", der fortan die Grazer FP-Sherriffs bei ihren Streifen durch den Stadtpark begleitete. Seitdem werden die Fans immer mehr und die vor kurzem ins Leben gerufene "Bürgerwehr-Kontrollkommission" kann auch schon einen Erfolg verbuchen: Ein Bürgerwehrler wurde beim Urinieren (!) ertappt.
Ein HIRN nach Graz für diese köstliche "Doppel-Satire".

montage: derStandard.at

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HAIDER, JÖRG

Diese Woche gibt es weder HIRN noch HIRNI, sondern nur ein schlichtes "Danke Jörg".

foto: reuters/foeger

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SCHILL, RONALD BARNABAS

Der deutsche Rechtspopulist hat für einen Eklat in der Debatte des deutschen Bundestags über die Finanzierung der Flutschäden gesorgt. Schill überzog seine Redezeit von 15 Minuten, die er vor allem zu Angriffen auf die anderen Parteien und die Ausländer- und Zuwanderungspolitik der Regierung nutzte, bis ihm Bundestags-Vizepräsidentin Fuchs den Ton abdrehte (Siehe: Das Video dazu auf spiegel.de). In Hamburg, wo "Richter Gnadenlos" als Innensenator tätig ist, fordert die SPD die Absetzung von Schill und bietet der CDU eine große Koalition an, von uns bekommt der bekennende Waffenträger einen HIRNI.

montage: derStandard.at (foto: reuters)

OTTOMEYER, KLAUS

Der Klagenfurter Psychotherapeut und Universitätsprofessor für Sozialpsychologie brachte im STANDARD-Gespräch den FPÖ-Machtkampf mit dem folgenden - für das HIRN dieser Woche verantwortlichen - Satz auf den Punkt: "Es geht um Autonomie und Macht, um ein sadomasochistisches Wechselspiel von Verstoßung und Begnadigung."
So schaut's aus - that's the point. Nix Steuerreform, die sich laut Regierung sowieso auch ohne Hochwasser hinten und vorne nicht ausgegangen wäre. Da hilft auch kein/e Volksbegehren bzw. -befragung mehr.

montage: derStandard.at

KRENN, KURT

"Aber sie werden auch noch vom Konsum versucht werden!" meinte der St. Pöltner Diözesanbischof diese Woche zur Zukunft der "aggressiven Religion" des Islam, dessen Zuwächse er als "dritte Türkenbelagerung" bezeichnete. Dafür bekommt er von uns einen HIRNI. Und auch dafür, dass er meinte, dass der Katholizismus "selbstverständlich" dem Islam überlegen sei und dass es bloß auf Grund "verbotener Verhütungspraktiken" zu keiner Fortpflanzung bei seinen Schäfchen komme. Herrgott schau oba!

montage: derStandard.at

G.A.U.G.G., Reinhart

"Ooohhh-wheee, look at me
lookin' for some sympathy
It's the same old story -
- of man and his search for glory
and he found it, there underneath the bottle"

Lou Reeds Warnung vor der Gefahr des Alkohols für Männer auf der Suche nach Ruhm dürfte Reinhart "N.A.Z.I.-Buchstabierer" Gaugg nie gehört haben. Alles hat man dem blauen Privilegienritter nach seiner Promillefahrt genommen: Führerschein, Mandat und PVA-Job. Von uns gibt es (immerhin!) den ersten HIRNI nach der Sommerpause.

montage: derStandard.at

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LAMA, DALAI

Für Stadler ist uns der HIRNI zu niedlich. Deshalb geht das HIRN dieser Woche an den Dalai Lama, der meinte: "Der Schutz von anderen und der Umwelt ist eigentlich nur der Schutz für uns selbst."

Das half uns zu verstehen, warum Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer den FP-Volksanwalt nicht zum Rücktritt aufgefordert hat.

(P.S.: Der wohlverdiente User-Hirni geht an: Iiiiaaann Cuurrtis!)

foto: apa/epa/bat

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FPÖ, WIEN

Die Wiener Blauen sorgten diese Woche gleich für zwei Entgleisungen. Kurth-Bodo Blind stellte erstens fest: "Im 45er-Jahr, da sind die Besatzungsmächte gekommen, nur Geschichtsverfälscher glauben, da sind die Befreier gekommen." Zweitens brach es nach dem Sieg Deutschlands über Südkorea aus Harald Stefan hervor: "Wir haben 1:0 gewonnen, die Deutschnationalen haben gewonnen". Von uns gibts dafür erstens einen extremen HIRNI am rechten Rand und zweitens ein "Ronaaaaldoo Fuuuußballgott!!".

montage: derStandard.at (fotos: reuters)

OBERLANDESGERICHT INNSBRUCK


Der Antrag des Oberlandesgerichts der Tiroler Hauptstadt sorgte dafür, dass der Homosexuellen-diskriminierende Paragraf 209 durch den Verfassungsgerichtshof aufgehoben wurde (Hintergrund).

Für den Anstoß dafür, dass der seit 1971 in Kraft befindliche Passus über die "Gleichgeschlechtliche Unzucht mit Personen unter achtzehn Jahren" endlich aus dem Strafgesetzbuch gelöscht wird, gibt es von uns ein HIRN.

montage: derStandard.at

TITANIC, SATIREMAGAZIN

Der Vorsitzende des FDP-Kreisverbands Eisenach-Stadt wurde vom deutschen Satiremagazin "Titanic" ordentlich gefoppt. RedakteurInnen der Spaß-Gazette hatten sich als FDP-PolitikerInnen verkleidet und den Provinz-Politiker zum Fototermin bestellt. Der Lokalpolitiker posierte danach lächelnd vor gefakten Plakaten (mit Aufschriften wie etwa "Gib endlich Friedman!" und "Deutsche wehrt Euch! Wählt FDP!"). Erst später fiel dem FDP-ler auf, welcher "Bauernfängerei" er aufgesessen war. Von der FDP bekommt Titanic eine Klage, von uns gibt es für den Lacher der Woche ein HIRN.

montage: derStandard.at (foto: titanic)

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ENDRES, Helge W.

Der Ex-Obmann der Grazer FPÖ-Bürgerwehr hatte viel vor. Noch vor zwei Wochen plante er, den Einsatz der Sheriffs auf "unbotmäßige Radfahrer oder Betrunkene in Straßenbahnen" auszuweiten.

Dazwischengekommen ist ihm jedoch sein eigener Vollrausch, bei dem er einen Verkehrsunfall mit Verletzungsfolgen verursachte. Nun ist er nicht mehr Bürgerwehr-Obmann, auch das Heer entzog dem Oberst den Führerschein und von uns gibt es einen HIRNI. Einzig die Kameradschaft IV, die SS-Veteranenschaft, der Endres angehört, kündigte keine Konsequenzen für die Alkofahrt an.

foto: apa/gepa/kop

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RASMUSSEN, ANDERS FOGH


Der rechtsliberale Regierungschef Dänemarks schlug vor, dass die drastische Verschärfung des Ausländergesetzes seines Landes auch anderen Ländern als "Beispiel dienen" solle. Bestenfalls sollte es gleich in der gesamten EU angewandt werden, da europaweit sowieso eine "Tendenz zu verschärften Bestimmungen in der Asylpolitik" zu erkennen sei.

Dänemark übernimmt ab 1. Juli die EU-Ratspräsidentschaft - Zum Einstieg gibt es von uns schon vorab einen HIRNI.

foto: apa/epa/scanpix/nordfoto/Lindhardt

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MÖLLEMANN, JÜRGEN


Der stellvertretende FDP-Vorsitzende hat in einer Zeitungs-Kolumne die Wahlerfolge europäischer Rechtspopulisten als eine "Emanzipation der Demokraten" bezeichnet und dabei den Erfolg Haiders als Beispiel genannt.

Der Möchtegern-18-Prozentler, der dafür gesorgt hat, dass Jamal Karsli (der Sharon "Nazi-Methoden" vorwarf) als freies Parteimitglied in der FDP bleibt, erhält für seine abermalige Bruchlandung einen fetten HIRNI.

montage: derStandard.at (foto: reuters)

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LEITL, CHRISTOPH

Der schwarze Wirtschaftskammer-Präsident hat Angst. Angst um die Sicherheit von Linz, wo es durch "absolut minderjährige besoffene Jugendliche" in der Altstadt "wie in Chikago" aussehe. Er fordert deshalb eine Unterstützung der Exekutive durch private Unternehmen. Leitl dementierte zwar, dass er damit die FPÖ-Bürgerwehr unterstütze, von uns erhält er aber einen HIRNI dafür, dass er sich just einen jener Sprüche aus dem blauen Populismus-Fundus ausgeborgt hat, der die Sicherheit innerhalb der politischen Szene Österreichs schon vor Jahren gefährdete.

foto: reuters/prammer

INTERNATIONAL BILINGUAL SCHOOL, GRAZ

Aller Anfang ist schwer: Recht und Ordnung sollte wieder vor den Grazer Schulen einkehren. Nach massiven Protesten von Schülern und Lehrern mussten sich die wackeren Bürgerwehrler der FPÖ zum Auftakt allerdings mit einem Informations-Einsatz im Volksgarten bescheiden.

Ein HIRN von uns für die GIBS, die sich erfolgreich gegen die Überwachung auf ihrem Gelände zur Wehr setzte. Wir hoffen, dass das Schicksal dieser "hirnrissigen Idee" damit besiegelt ist.

montage: derStandard.at

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LE PEN, JEAN-MARIE

Der französische Rechtsextremist bekommt einen HIRNI


dafür,
dafür,
dafür,
dafür,
dafür,
DAFÜR

und überhaupt.

montage: derStandard.at/reuters

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Schröder, Gerhard

Die SPD hatte geplant, das Ziel "Deutschland wird Fußballweltmeister" in ihr neues Wahlprogramm aufzunehmen (Hintergrund). Auch wenn die Partei nun wieder von ihrem Vorhaben abgerückt ist, erhält sie einen HIRNI dafür, dass überhaupt angedacht wurde, die nationalen Kicker in einer Reihe von politischen Ziel-Formulierungen zu verankern.
Im übrigen trifft es sich gut, dass Chirac im Bild neben Schröder steht. Somit kann er gleich den SUPER-SONDER-HIRNI für die französischen Le Pen-WählerInnen und alle NichtwählerInnen mit nach Hause nehmen.

foto: apa/epa/pressensbild/nordin

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EDLINGER, RUDOLF


"War es ein Foul oder nicht? War es Bosheit, perverse Gewalt oder eine Explosion, ein Gemisch aus Galle und Energie?" fragte sich Toni Schumacher in seinem Skandalepos "Anpfiff", nachdem er Frankreichs Battiston bei der WM 1982 ins Gesicht gesprungen war. (Hintergrund)

Es war ein schweres Foul. Genauso unentschuldbar wie der Zwischenruf des SP-Budgetsprechers und Rapid-Präsidenten im Nationalrat. Von den Roten bekam er dafür nur die Gelbe Karte, von uns setzt es einen saftigen HIRNI.

foto: reuters/foeger

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GUSMAO, XANANA

Eigentlich wollte er ja gar nicht Präsident Osttimors werden, da man schließlich so viel über "Misserfolge von ehemaligen Helden des Unabhängigkeitskampfes liest". Viel lieber hätte er Kürbisse gezüchtet.
Letztlich ließ er sich doch zur Kandidatur überreden, ging Arm in Arm mit seinem Konkurrenten Xavier do Amaral zur Urne und entschied das Rennen eindeutig für sich.
Ein HIRN für den "Nelson Mandela Asiens", der wohl der beste Mann ist, um das bitterarme Land in seine Unabhängigkeit zu führen.

foto: reuters/fonseca

FERRERO-WALDNER, BENITA



Die Außenministerin erhält den ersten HIRNI von derStandard.at/Politik für ihre Äußerung:

"Seit dem Jahr 2000 gibt es kaum ein Land, mit dem wir nicht in wirklich ausgezeichneten Konditionen sind. Schauen Sie sich das an und freuen Sie sich darüber als Österreicher."

Wir freuen uns für die Außenministerin, wirklich.

foto: standard/cremer

HIRN ODER HIRNI?

derStandard.at/Politik wählt jeden Montag eine/n PolitikerIn zum HIRN ODER HIRNI der Woche.

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