Der spanische private Fernsehsender Antena 3 wird
demnächst 24 Prozent seiner Belegschaft kündigen. Das gab die
Geschäftsführung gestern der Gewerkschaft bekannt. Rund 390
Angestellte werden demnach auf die Straße gesetzt. Die
Geschäftsführung des Senders rechtfertigte die zukünftige Reduzierung
der Belegschaft mit dem Verlust von 30 Mio. Euro im Jahr 2002 und
einem Rückgang der Einschaltquoten um 2,1 Prozent seit 2000.
Kritik am Sparkurs
Die Gewerkschaften kritisierten den Einsparkurs des Senders und
entgegneten, dass Antena 3 derzeit nicht rentabel sei, da man sich
mit dem Kauf des Radiosenders Onda Cero und der Übertragungsrechte
für die Fußballweltmeisterschaft 2002 in Korea und Japan übernommen
habe. "Man kann deshalb doch nicht jeden vierten Arbeiter auf die
Straße setzen", erklärte Carmen Toledo vom Gewerkschaftsverband CC
OO.
Sendezeit der Nachrichten gekürzt
Toledo wies darauf hin, dass der Sender auch 300 weitere
Zeitarbeiter von der Gehaltsliste streichen will und bereits die
Sendezeit der Nachrichten von 45 auf 30 Minuten gekürzt hat, um vor
der Regierung die Entlassung zahlreicher Redakteure rechtfertigen zu
können. Der Sender finanziert sich aus Werbeeinnahmen und
Staatsgeldern. Am 11. September beginnen die ersten
Verhandlungssitzung zwischen Gewerkschaftsverbänden und Antena 3. (APA)