Diese Show, in der junge Menschen monatelang in einem Sing- und Tanz-Lager schließlich zu ordentlichen Mitgliedern einer Boy- oder Girl-Band hingebogen werden sollen, ist nichts anderes als eine zeitgemäß multikulturelle Form von Party-Faschismus. So! Dagegen ist eine Diskussion über Werte wie Kinder und Familie abseits der konsumentenfreundlichen Anordnungen einer darnieder liegenden Freizeitindustrie geradezu sozialpolitisch revolutionär.
Apropos Kinder: Auch die jetzt angelaufene zweite Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" auf RTL würde ich grundsätzlich jedem Minderjährigen verbieten. Die Teilnahme sowieso, aber auch das Sehen. Allein wie dort Jury-Ungustl Dieter Bohlen einen pummeligen Teenie mit Blicken vernichtete, bevor er dann zehn Sekunden erfolglos singen durfte, ist für die labile Psyche eines Heranwachsenden mit Sicherheit schädlicher als alle Schmähungen in der Schule wegen dem Dicksein zusammen genommen.