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"Aber du bist ja erst 16, nimm es nicht zu schwer!", meinte Bohlen ...

Foto: APA/dpa/Wolfgang Langenstrassen
Anwärter auf den ödesten Satz des Jahres: "Alter, du burnst total!" Der Schöpfer dieser uneingeschränkte Begeisterung verbreitenden Perle neudeutschenglischer Formulierungskunst ist niemand anderer als Tanztrainer Detlef Joost alias D., der als Jury-Mitglied beim aktuellen Casting zu "Popstars" auf Pro 7 jetzt schon wieder von einem ablenken darf:

Diese Show, in der junge Menschen monatelang in einem Sing- und Tanz-Lager schließlich zu ordentlichen Mitgliedern einer Boy- oder Girl-Band hingebogen werden sollen, ist nichts anderes als eine zeitgemäß multikulturelle Form von Party-Faschismus. So! Dagegen ist eine Diskussion über Werte wie Kinder und Familie abseits der konsumentenfreundlichen Anordnungen einer darnieder liegenden Freizeitindustrie geradezu sozialpolitisch revolutionär.

Apropos Kinder: Auch die jetzt angelaufene zweite Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" auf RTL würde ich grundsätzlich jedem Minderjährigen verbieten. Die Teilnahme sowieso, aber auch das Sehen. Allein wie dort Jury-Ungustl Dieter Bohlen einen pummeligen Teenie mit Blicken vernichtete, bevor er dann zehn Sekunden erfolglos singen durfte, ist für die labile Psyche eines Heranwachsenden mit Sicherheit schädlicher als alle Schmähungen in der Schule wegen dem Dicksein zusammen genommen.

"Aber du bist ja erst 16, nimm es nicht zu schwer!", meinte Bohlen. Selber nichts können (siehe Modern Talking) und dann noch aggressiv null Ahnung verbreiten: Der Mann gehört verboten! (schach/DER STANDARD, Printausgabe, 5.9.2003)