Salzburg - Fragt man Mädchen nach ihrem Lieblingsessen, so bekommt man Obst, Gemüse, Salate, Mehlspeisen und Suppen als Antwort. Burschen bevorzugen Fleischgerichte, Fast Food und Nudeln. Das hat eine Studentin bei einer Befragung von knapp 160 Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 Jahren in Grieskirchen (OÖ) und Salzburg festgestellt.

Christine Dallinger hat im Rahmen ihrer Diplomarbeit an der Universität Salzburg die Ernährungsgewohnheiten von Jugendlichen untersucht. Ihr Ergebnis: In der Theorie ist bei vielen Jugendlichen das Wissen über gesunde Ernährung vorhanden. Doch in der Praxis wird dieses nicht oder nur sehr eingeschränkt eingesetzt, heißt es in der Arbeit.

Geschlechtsspezifika

Grundsätzlich würden sich Mädchen gesünder ernähren, dafür aber weniger bewegen als Burschen, sagte Dallinger. Alarmierend war für die Studentin, dass selbst untergewichtige Mädchen immer noch abnehmen wollen.

Viel Obst, viel Gemüse, Vollkornprodukte, wenig Fett und wenig Süßes sind für die meisten Jugendlichen der Inbegriff gesunder Ernährung. In der Praxis bevorzugen Burschen aber dann doch Fast Food, Fleisch und Limonade. Mädchen hingegen greifen deutlich häufiger zu Salaten, Obst und Wasser. Fast Food wurde beispielsweise von 7,4 Prozent der Burschen, aber nur von 1,4 Prozent der Mädchen als Lieblingsspeise angegeben.

Das Frühstück fällt bei vielen SchülerInnen aus: Nur 50 Prozent der Mädchen und 60 Prozent der Burschen essen dabei ein komplettes Frühstück mit Kaffee, Tee, Kakao, Müsli oder Brot. Dafür ist für die meisten Schüler eine Jause wichtig. Beim Abendessen wiederum verzichten häufig Mädchen auf eine größere Mahlzeit. Gegessen wird nur mehr eine Kleinigkeit. Süßigkeiten werden von den Befragten fast jeden Tag gegessen.

Alarmierende Ergebnisse

In der Befragung stellte Dallinger bei vielen Jugendlichen die Gefahr für Essstörungen fest: Viele Mädchen sind demnach mit ihrer Figur unzufrieden, fühlen sich zu dick und wollen abnehmen. Dabei war fast ein Drittel der befragten Schülerinnen untergewichtig. Dallingers Schluss aus der Befragung: Gesunde Ernährung sollte "in kleinen Portionen" verstärkt im Unterricht besprochen werden. Besonders in der Pubertät seien SchülerInnen für die Themen Ernährung und Figur sensibel. (APA)