Wien - Der Telekomkonzern Tele2, bei der Kundenzahl die
Nummer zwei am österreichischen Festnetzmarkt, steigt Mitte September
in den Internet-Breitbandbereich ein. Wie die APA aus gut
unterrichteten Branchenkreisen erfuhr, will der heimische Tele2-Chef
Norbert Wieser das Erfolgsmodell aus dem Festnetz ("einfach billig
telefonieren") auch auf den ADSL-Markt umlegen. "Es wird ein
einfaches Tarifmodell mit einer geringen Grundgebühr, speziell
abgestimmt auf Familien, geben", hieß es heute, Mittwoch.
Das ADSL-Angebot soll österreichweit gelten, genauere Angaben dazu
soll es bereits in der kommenden Woche auf einer Pressekonferenz
geben. Tele2 hatte auch schon bisher den Festnetz- und
Mobilfunk-Kunden Internet angeboten, allerdings nur über Modem- oder
ISDN-Einwahl. Tele2 wollte zu einer Angebotsausweitung heute keine
Stellungnahme abgeben.
Seit Anfang Februar 2003 bietet Tele2 in Zusammenarbeit mit dem
drittgrößten heimischen Mobilfunkbetreiber One seinen Festnetz- und
Internetkunden Handyservices an. Im ersten Jahr will Wieser wie
berichtet 10 Prozent der bisherigen Tele2-Festnetzkunden von über
500.000 auch mit Mobilfunk versorgen. Wieser hielt auch weiter an
seinen Plänen fest, künftig als "virtueller Netzbetreiber" ("MVNO")
aufzutreten.
Der schwedische Mutterkonzern Tele2 hatte im 2. Quartal 2003 das
Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) um 37
Prozent auf 1,54 Mrd. Kronen (166 Mio. Euro) verbessert. Die Umsätze
konnten nach Unternehmensangaben um 21 Prozent auf 9,2 Mrd. Kronen
gesteigert werden. Im ersten Quartal 2003 hatte das Unternehmen, das
in 22 Ländern 18,7 Mio. Kunden betreut, 8,6 Mrd. Kronen und im
zweiten Quartal 2002 7,6 Mrd. Kronen umgesetzt.(APA)