Laut einem Bericht von eWeek dürfte der Softwarekonzern Microsoft sein kommendes Windows-Betriebssystem - Codename "Longhorn" - weiter nach hinten verschieben.

2005 - unrealistisch?

Zwar soll Longhorn im Oktober erstmals einer größeren Entwicklergruppe präsentiert werden (der WebStandard berichtete), doch verdichten sich die Gerüchte wonach eine rasche Einführung nicht Ziel des Softwarekonzerns sein dürte. Vor einigen Monaten stand als Startermin noch 2004 mehr oder weniger fest, danach wurde 2005 als Releasetermin bekannt, doch nun gibt es - laut eWeek - keinerlei Angaben von Seiten des Softwarekonzerns zum geplanten Start.

Besser zuviel als zuwenig

Einige Analysten sehen in der weiteren Verschiebung auch Vorteile, da Microsoft so mehr Zeit zwischen den großen Windows-Versionen schaffen würde und Kunden dann wesentlich umstiegswilliger wären. Immerhin haben vor allem kleine Unternehmen ihre Software jahre- wenn nicht sogar jahrzehntelang in Betrieb. Außerdem würde eine längere Zeitspanne Microsoft auch mehr Gelegenheit geben, die neuen Features und vor allem auch den - immer wieder kritisierten - Sicherheitsaspekt besser zu integrieren und ein stabiles und gutes Produkt abzuliefern, so US-Analysten in diversen Medienberichten.

Viel Zeit zum Testen

Die neuen Features, wie etwa das kommenden Windows File System, und deren Integration würden auch eine größere Test- und Entwicklungszeit benötigen, so Marktbeobachter. Bei eWeek fordert ein anonymer Microsoft-Partner, dass in Longhorn wesentlich mehr "Distributed Computing"-Features integriert werden sollen, was auch die logische Konsequenz von Microsots .Net-Initiative sein würde.

Rechtliche Gründe?

Eine weitere Möglichkeit für die Verzögerung bei Longhorn ortet eWeek auch durch den Ausgang des Antitrust-Verfahrens in den USA und der entsprechenden Entscheidung in Europa. Immerhin könnten neue Features oder "Altlasten" dann dem richterlichen Entscheid entsprechen entfernt oder modifiziert werden. Einziges Problem bei weiteren Verzögerungen für Microsoft könnte die eigene Lizenzpolitik sein. Denn "Licensing 6"- und "Software Assurance Program"-Kunden erwarten möglichst schnell die neuesten Updates und Upgrades.(red)