Paris - Die phonetische und semantische Verwandtschaft zahlreicher Wörter mit dem Begriff "Barbar" stehen im Mittelpunkt einer Kunstausstellung der beiden österreichischen Künstlerinnen Meike Schmidt-Gleim und Anna Artaker in der Kunstgalerie "Public" in Paris. Ausgestellt werden nach Angaben der Organisatoren Minimalskulpturen, "Wall drawings" und weitere gegenständliche Kreationen. Bab...

Die Ausstellung stellt auf breiter Ebene die Überlegenheit der Kultur in Frage. Anschaulich gemacht wird das Konzept durch den Satz eines US-amerikanischen Soldaten im Irak: "Entgegen meiner Überzeugung ist es absolut nicht leicht, die schlechten Iraker zu erkennen." Mit manchmal weit hergeholten Assoziationen zum Wort "Barbar" sind die Werke der Ausstellung verschiedensten Themen gewidmet, so etwa der Stadt Barbar im Sudan, Barbarella, Conan dem Barbar, Barbapapa, Babar, Barbe (Bart auf Französisch), Barbecue oder Berber. Auf der anderen Seite befinden sich die semantischen Assoziationen wie etwa Ausländer, Primitiver, Rückständiger, Wilder, Ignorant. Unterstützt wurde die Ausstellung von der Abteilung für bildende Kunst im Bundeskanzleramt, dem österreichischen Kulturforum in Paris, der Pariser Stadtverwaltung und der Pariser Region Ile-de-France.

Die 32-jährige Meike Schmidt-Gleim studierte Kunst und Philosophie in Wien. Sie lebt und arbeitet in Paris, wo sie ein Philosophie-Doktorat vorbereitet. Sie nahm unter anderem an der Ausstellung "Das Experiment" im Sommer 2001 in der Wiener Secession teil. Unter ihren Publikationen befindet sich "Ich will Teil einer Antirassismusbewegung sein", erschienen in "Agenda" (Folio Verlag, Wien, 2000).

Die 27-jährige Anna Artaker studierte Philosophie in Wien und Paris und besuchte die Akademie für bildende Künste in Wien. Im Vorjahr beteiligte sie sich gemeinsam mit Schmidt-Gleim an der Schau "Rirkrit Tiravanija" in der Wiener Secession und an der Ausstellung "Schmarotzer" im Wiener Semper Depot. Aus Protest gegen die schwarz-blaue Regierungskoalition nahm sie im Jahr 200 in Paris an der Kollektivausstellung "Widerstand: Kunst und Politik in Österreich" teil.

(APA)