Witten - Kleidung, die auf der Haut Abschürfungen, Entzündungen, Rötungen hervorruft, ist ein altbekanntes Problem. Ein neu entwickeltes Testverfahren der Universität Witten/Herdecke soll den Tragekomfort von Kleidungsstücken wesentlich verbessern. Besonders häufig leiden Menschen, die grobmaschige Berufskleidungen tragen müssen, berichtet die Universität.

Zur Bestimmung des Tragekomforts von Textilien dient ein am Institut für experimentelle Dermatologie entwickeltes Gerät, ein so genanntes Friktiometer. Damit können alle Textilien mit Hilfe eines rotierenden Teflon-Plättchens untersucht und miteinander verglichen werden. Für Textilprüfungen kann man über das Plättchen eine Stoffprobe des jeweiligen Kleidungsstücks spannen und dann den Reibungswiderstand gegenüber der Haut bestimmen.

"Abhängig ist die Reaktion der Haut nach Erkenntnissen des Instituts auch vom Material, der Faser und der Art des Gewebes auf der einen und vom Zustand und der Empfindlichkeit der Haut auf der anderen Seite", so Institutsleiter Hagen Tronnier. An sehr heißen Tagen können auch normale Kleidungsstücke zur Sauna werden und zu Hautreizungen führen. Tronnier zeigt sich überzeugt, dass sich das Verfahren durchsetzt. Das System soll nicht nur bei Berufskleidung sondern auch bei Business-Anzügen angewendet werden. (pte)