Wie wird man Gast in einer ORF-Talkshow

wie Schicksalstag? Böse Zungen könnten jetzt behaupten, indem man ORF-Mitarbeiter ist wie Armin Assinger und demnächst mit einer neuen Staffel der ORF-Millionenshow beginnt. Wir aber haben keine schlechten Gedanken und glauben an den rein journalistischen Grund. Assinger hat einen solchen Schicksalstag erlebt und zwar vor nunmehr 14 Jahren, als er sich als Skifahrer bei einer Abfahrt schwer verletzte.

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Sie meinen, das sei schon zu lange her,

um journalistisch betrachtet zu werden? Nicht doch. So brandaktuell muss die Geschichte ja nicht sein, verletzte Sportler ziehen im österreichischen Fernsehen immer - man denke nur an Hermann Maier. Das kann gar nicht zu lange her sein. Außerdem redet Assinger gern, Vera Russwurm redet auch gern.

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Und was gibt es Erfreulicheres,

als zwei Menschen, die sich so gerne reden hören, zuzuhören? Vor allem, weil sie sich so gar nicht mit dem Gehalt des Gesprochenen aufhalten und nicht krampfig geistreiche Sätze konstruieren, die den Zuschauer vielleicht gar zum Nachdenken anregen könnten.

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Aus diesem Grund wurden auch die Lugners

... in die Sendung eingeladen. Aber auch weil Österreich eben Österreich ist, dieses Land und seine Medien die Hand voll Prominenz zärtlich pflegt und die Medien sich gegenseitig pflegen - zum Beispiel mit einer alljährlichen Urlaubsstory über Vera Russwurm. So werden aus gewöhnlichen Moderatorinnen oder Skifahrern mit großem Mundwerk Superstars für das Hauptabendprogramm. (pi/DER STANDARD; Printausgabe, 30./31.8.2003)

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