Belgrad - Etwa 40.000 Personen gelten in Ex-Jugoslawien nach den Kriegen in Bosnien-Herzegowina, Kroatien sowie Serbien-Montenegro (einschließlich Kosovo) in den 90er-Jahren weiterhin als vermisst. Die Vertreterin der Internationalen Vermissten-Organisation in Belgrad, Alma Masic, erklärte gegenüber dem Sender B-92, dass in der Region zur Zeit etwa 70.000 meist lokale Vereinigungen aktiv seien. Die internationale Vermissten-Organisation sei bemüht, die Zusammenarbeit der lokalen Organisationen zu fördern. Als eines der wichtigsten Probleme beim Versuch, das Schicksal von Vermissten aufzuklären, nannte Masic fehlende Angaben über Einzel- oder Massengräber. Der Rechtsvertreter des Kosovo-Koordinierungsausschusses, Vladimir Bozovic, erklärte anlässlich des internationalen Tages der Vermissten am morgigen Samstag, dass albanische Familien im Kosovo von den serbischen Behörden 113 identifizierte Leichen überbracht worden seien. Serbische Familien hätten 57 Leichen ihrer im Kosovo verschwundenen Familienangehörigen übernommen. (APA)