Irak sei "Mittelpunkt im Krieg gegen den Terrorismus"
Der Irak sei ein "Mittelpunkt im Krieg gegen den Terrorismus", sagte Bush. Extremisten sammelten sich in dem Land, um den "Fortschritt der Freiheit" zu verhindern. Hinzu kämen die noch immer "gefährlichen" Überreste der entmachteten Führung von Ex-Präsident Saddam Hussein. Bush bekräftigte das Ziel der US-Regierung, weitere Staaten zur Entsendung von Truppen in den Irak zu bewegen.
Der Präsident bekräftigte, dass die USA aus den Erfahrungen des 11. September gelernt hätten und auch künftig nicht warten würden, bis "unsere Feinde...zuschlagen. Wir werden sie treffen". Die US-Offensive gegen den Terrorismus werde fortgesetzt. Das gelte auch für den Irak. "Je mehr Fortschritte wir im Irak machen, desto verzweifelter werden die Terroristen werden", sagte Bush. Der jüngste Anschlag auf das UNO-Hauptquartier in Bagdad sei eine Kriegserklärung an die gesamte zivilisierte Welt gewesen. "Aber die zivilisierte Welt wird sich nicht einschüchtern lassen", erklärte der Präsident.
UNO-Resolution: Künftig sind "vorsätzliche und beabsichtigte" Angriffe auf UNO-Mitarbeiter Kriegsverbrechen
Eine Woche nach dem verheerenden Bombenanschlag auf das UNO-Hauptquartier verabschiedete der Weltsicherheitsrat eine Resolution zum Schutz von UNO-Personal. In der am Dienstagabend in New York einstimmig gefassten Entschließung werden "vorsätzliche und beabsichtigte" Angriffe auf UNO-Mitarbeiter als Kriegsverbrechen bezeichnet, die nicht unbestraft bleiben dürften. Bei dem Attentat in Bagdad waren am Dienstag vergangener Woche 23 Menschen, unter ihnen auch der UNO-Sonderbeauftragte für den Irak, Sergio Vieira de Mello, ums Leben gekommen.
Die Resolution verurteilt jede Art von Gewalt gegen humanitäre Helfer und sichert dem UNO-Personal den uneingeschränkten Beistand der Vereinten Nationen zu. UNO-Generalsekretär Kofi Annan beklagte in seinem Plädoyer, dass die internationale Gemeinschaft ihrer Verantwortung in den vergangenen Jahren nicht ausreichend nachgekommen sei. UNO-Mitarbeiter, humanitäre Helfer und Blauhelm-Soldaten würden zunehmend absichtlich aufs Korn genommen, oft um die Staatengemeinschaft einzuschüchtern, sagte Annan.
Zwei tote, drei verletzte US-Soldaten am Mittwoch
Bei zwei weiteren Angriffen im Irak sind am Mittwoch zwei US-Soldaten getötet worden. Wie die US-Armee mitteilte, starb einer der Soldaten bei einer Minenexplosion in Falluja. Drei weitere US-Soldaten wurden verletzt. Der zweite US-Soldat kam bei einem Angriff auf einen Militärkonvoi in Bagdad ums Leben. Insgesamt starben damit seit dem 1. Mai, dem Ende der größeren Kampfhandlungen im Irak, 141 US-Soldaten. Im Krieg waren es 138. Bei einer Minenexplosion in Bakuba nördlich von Bagdad wurde ein US-Soldat verletzt. Ein Iraker starb.
Riesige Summen an Auslandshilfe werden benötigt
Nach Einschätzung von US-Zivilverwalter Paul Bremer wird der Irak im nächsten Jahr "mehrere zehn Milliarden" Dollar an Auslandshilfe benötigen, um seine Infrastruktur wieder aufzubauen und die Wirtschaft zu beleben. Sowohl die amerikanischen Steuerzahler als auch Regierungen in Übersee müssten sich darauf einstellen, um "substanzielle Summen" gebeten zu werden, sagte Bremer in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der "Washington Post".