Kampf den Kommunisten
In den Nachkriegsjahren habe Montini dann gemeinsam mit den USA gegen eine Machtübernahme durch die Kommunisten gearbeitet. Ziel sei die die Stärkung der Democrazia Cristiana (DC) gewesen. In dem "Corriere"-Bericht hieß es weiter, Washington habe auf Montini gesetzt, weil er im Unterschied zu anderen Kurien-Funktionären als eindeutig antifaschistisch und antikommunistisch eingeschätzt wurde. Aus den Archiven gehe auch hervor, dass sich 1946 vor der Volksabstimmung über die italienische Staatsform vorübergehende Meinungsverschiedenheiten ergeben hätten. Der Papst und Montini hätten die Beibehaltung der Monarchie befürwortet, während die Amerikaner auf eine republikanische Verfassung drängten. Nach der Volksabstimmung habe man dann aber wieder gemeinsam für die Christdemokraten und gegen die Kommunisten gearbeitet.
In Italiens Medien und auch in der Kirche wird dieser Tage der Ereignisse vor 60 Jahren gedacht. Geheimverhandlungen hatten am 3. September 1943 zum Abschluss eines Waffenstillstands zwischen Italien und den Alliierten geführt. Als Marschall Pietro Badoglio, der nach dem Sturz des faschistischen Diktators Benito Mussolini am 25. Juli 1943 das Amt des Ministerpräsidenten übernommen hatte, den Waffenstillstand am 8. September im Rundfunk verkünden ließ, setzten die - längst vorbereiteten - deutschen Gegenmaßnahmen unverzüglich ein: Entwaffnung und Gefangennahme der italienischen Streitkräfte sowie die Besetzung Roms durch deutsche Truppen.
Am 12. September ließ Hitler Mussolini durch Otto Skorzeny in einer wagemutigen Nacht-und-Nebel-Aktion aus einem Hotel am Gran Sasso, wo der "Duce" interniert war, befreien. In Salo am Gardasee wurde dann von der Besatzungsmacht das Marionettenregime der "Sozialen Republik" installiert.