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Foto: apa/grubitzsch
Wien - Praterfest und Kardiologenkongress, das hat auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun. Auf den zweiten Blick könnte die Verkehrskatastrophe dahinter lauern. Denn ausgerechnet, wenn ab Samstag mehr als 25.000 Herzspezialisten und Pharmaunternehmen einen Kongress in Wien abhalten, haben die Praterwirte und Budenbesitzer die Wienerinnen und Wiener zum Praterfest geladen. Seitens der Messeveranstalter ist man darüber nicht sehr glücklich, lediglich die unterschiedlichen Beginnzeiten von Kongress (16.30 Uhr) und Fest (14 Uhr) würden schlimmeres verhindern, lautet die Hoffnung.

Wie alle ohne größere Probleme ins Pratergelände kommen können, darüber hat sich Verkehrsplaner Gerhard Nestler den Kopf zerbrochen. Er rechnet, dass nur wenige per Auto zum Kardiologenkongress anreisen, für den Großteil der Kongressgäste wurden 150 Autobusse reserviert und Parkplätze geschaffen.

Im doppelten Takt

Reaktiviert wird die Straßenbahnlinie 81 zwischen Praterstern und Messezentrum, um noch einmal Gäste zu chauffieren. Auch der 21er wird im doppelten Takt geführt. Schwierig ist die Situation rund um den Praterstern sowieso, weil die U2-Bauarbeiten bereits voll im Gang sind. Wegen teilweise gesperrter Straßen wurden ein eigenes Einbahnsystem für an-und abfahrende Taxis, Busse und Autos erarbeitet. Jene, die die Anreise mit dem Auto wagen, werden sofort Richtung Handelskai geführt.

Neben den Kardiologen werden auch rund 5000 Industrievertreter erwartet, gaben die Organisatoren Alan Howard und Nathalie Pinelli bekannt. Die beiden hoffen auf einen reibungslosen Ablauf des Kongresses. Ende der 90er-Jahre habe man nämlich seitens der Kardiologenvereinigung nach einem logistisch verunglückten Kongress beschlossen: "Nie wieder in Wien".

Die letzten paar Tage wird in den Messehallen also noch heftig am Aufbau gearbeitet. Damit finden die Bauarbeiten zur Gestaltung der "Messe Wien neu" ein Ende. Eigens für den Kongress der Herzdoktoren wurde das Messezentrum gebaut, Investitionen von 88 Millionen Euro werden bis Jahresende getätigt. (aw/DER STANDARD, Printausgabe, 27.8.2003)