Washington - Wie durch ein Wunder hat ein 15 Monate alter Bub in den USA einen Sturz aus dem elften Stock überlebt. Er war durch das Balkongeländer der elterlichen Wohnung in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota gerutscht und in die Tiefe gestürzt, wie örtliche Medien am Mittwoch meldeten.

Dabei brach sich der von den Medien "miracle baby" (Wunderbaby) getaufte Bub beide Arme, mehrere Rippen, verletzte sich an der Wirbelsäule und erlitt eine Gehirnerschütterung. Er musste künstlich beatmet werden.

Fiel auf gemulchte Erde

Die Ärzte gingen trotz der schweren Verletzungen davon aus, dass das Kind überleben wird. Offenbar fiel der Bub weich, nämlich auf gemulchte Erde. "Wenn Sie oder ich so tief gefallen wären, wären wir jetzt tot", zitierte die Zeitung "Star Tribune" die Kinderärztin Tina Slusher von der Intensivstation im Hennepin County Medical Center. Aber Kleinkinder seien "flexibler und gelenkiger". Es sei aber ein "wahres Geschenk Gottes", dass der Kleine den tiefen Sturz überlebt habe.

Slusher zufolge ist aber noch nicht klar, ob der Bub unter langwierigen Komplikationen leiden wird. Er werde vermutlich noch einige Wochen oder Monate im Krankenhaus bleiben.

Verwandter macht sich Sorgen um Eltern

Dem Bericht zufolge ereignete sich der Unfall am Sonntagabend. Ein Onkel des Babys sagte dem örtlichen Fernsehsender Kare, er mache sich Sorgen um die Eltern des Kindes, die sich große Vorwürfe machten.

Medienberichten zufolge passte der Vater auf seinen Sohn und die dreijährigeSchwester auf, als sich das Unglück ereignete. Demnach holte er gerade etwas aus einem anderen Zimmer, als seine Tochter kam und ihm erzählte, dass ihr Bruder vom Balkon gefallen sei. "Das ist alles in weniger als einer Minute passiert", sagte ein Vertreter der somalisch-amerikanischen Gemeinde in Minneapolis, Abdirizak Bihi. Offenbar habe die Schwester des Kleinen die Balkontür geöffnet.

Balkons geprüft und nicht beanstandet

Die Eigentümer des Wohnblocks Riverside Plaza erklärten, der Balkon sei bei einer Renovierung in den Jahren 2011 und 2012 geprüft und nicht beanstandet worden. Etwa die Hälfte der rund 1.300 Wohneinheiten verfügen über einen Balkon. Bewohner schlugen laut dem TV-Sender Kare nach dem Unfall nun vor, ein Zusatzschloss an den Balkonen anzubringen, damit diese nicht so leicht zu öffnen seien. (APA/AFP, 15.5.2014)