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Der französisches Staat zeigt seine Muskeln und sichert sich Mitsprache beim Alstom-Deal.

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Paris - Im Übernahmepoker um den von Siemens umworbenen französischen Industriekonzern Alstom sichert sich Frankreich weitreichende Mitsprache. Die Regierung erließ am Donnerstag ein Dekret, dem zufolge sie die Übernahme französischer Unternehmen in strategisch wichtigen Bereichen wie Energie, Wasser, Telekommunikation und Gesundheit durch ausländische Unternehmen blockieren kann. Das geht aus einer Veröffentlichung des Amtsblatts vom Donnerstag hervor.

An Alstom ist auch General Electric interessiert. Der US-Konzern hat ein Angebot von 16,9 Milliarden Dollar vorgelegt. Ein solches Geschäft bedarf nun der Zustimmung des Wirtschafts- und Industrieministers. "Mit diesem Dekret sind wir für weitere Gespräche mit den beiden Interessenten gut ausgestattet", hieß es aus dem Umfeld von Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg. Es gehe nicht in erster Linie um die Blockade von Übernahmen, sondern um die Sicherung von Frankreichs Interessen.

Die Regierung hatte ein solches Dekret bislang nicht ins Spiel gebracht. Präsident Francois Hollande und Montebourg hatten Siemens um Hilfe gerufen, weil sie dem Werben der Amerikaner um Alstom skeptisch gegenüberstehen und Arbeitsplatzverluste in Frankreich befürchten. Siemens will die Alstom-Bücher bis Ende des Monats prüfen und dann über ein konkretes Angebot entscheiden. (APA, 15.5.2014)