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I can has umbrella?

Wien – Die Bauernregel trifft heuer zu: Mit der letzten der fünf Eisheiligen, der "nassen Sophie", kommt am Donnerstag und den Folgetagen eine massive Schlechtwetterfront auf uns zu. Ein mächtiges Sturmtief über der Balkanhalbinsel führt laut den Meteorologen von Ubimet viel feuchtkühle Luft in den Ostalpenraum.

"Am Donnerstag regnet es zunächst vor allem den Nordalpen entlang immer wieder, am Nachmittag kommt dann aus Osten vermehrt Regen auf", so Thomas Rinderer vom Wetterdienst. Die Temperaturen erreichen maximal neun Grad Celsius in den Niederungen des steirischen Berglands, zwischen Linz und Wien immerhin bis zu 14 Grad. In der Folge regnet es besonders vom Burgenland bis zum Salzkammergut teils anhaltend und kräftig, nur in Osttirol und Kärnten bleibt es anhaltend trocken.

Am Freitag regnet es weiter, der Niederschlagsschwerpunkt verlagert sich im Tagesverlauf von der östlichen Obersteiermark in Richtung Ausseerland und Salzkammergut. Wieder bleibt Zentralösterreich am kühlsten, in Liezen sind nur höchstens acht Grad zu erwarten, in Bregenz, Linz, Wien, Eisenstadt und Klagenfurt immerhin bis zu 16 Grad.

Schnee und Orkanböen

Erst am Samstag lässt der Regen bei neun bis 17 Grad im Tagesverlauf nach. Bis dahin können laut Rinderer 80 bis 130 Liter Regen pro Quadratmeter zusammenkommen. In den Nordstaulagen Ober- und Niederösterreichs sind sogar bis zu 150 Liter pro Quadratmeter möglich.

Bei diesen großen Regenmengen binnen weniger Tage besteht eine entsprechend hohe Überschwemmungsgefahr. Weil es für die Jahreszeit kalt wird, fällt oberhalb von rund 1000 Metern der Niederschlag als Schnee und wird so vorerst gebunden. Kleine Überflutungen sind dennoch zu erwarten.

Bedrohlicher als die kräftigen Regenfälle ist der aufkommende Sturm, der bereits am Donnerstag seinen Höhepunkt erreichen wird. Noch bis Freitag sind dann im Osten und in den Nordföhntälern im Süden Sturmböen zwischen 80 und 100 km/h zu erwarten. Am Donnerstag können von der Semmering-Wechselregion bis hin zum Steirischen Randgebirge, sowie in den Nordföhntälern mit bis zu 110 km/h sogar einzelne orkanartige Böen gemessen werden.

Ein solches Sturmereignis ist laut Rinderer zu dieser Jahreszeit wesentlich gefährlicher als während des Winterhalbjahres: "Die belaubten Bäume bieten dem Wind eine größere Angriffsfläche. Dicke Äste werden abbrechen, teils können ganze Bäume entwurzelt werden."

Wetterbesserung erst nächste Woche

Etwas wetterbegünstigt bleibt in den nächsten Tagen der Westen des Landes, aber auch dort herrscht bis zum Wochenende meist unbeständiges und kühles Wetter vor. "Der Sonntag bringt aus heutiger Sicht in Vorarlberg und in Tirol sowie im Donauraum meist trockenes Wetter und die Sonne zeigt sich generell wieder öfter", so Rinderer. Am Montag kann sich dann der Sonnenschein in fast allen Regionen des Landes durchsetzen und die Temperaturen beginnen zu steigen. (red, derStandard.at, 14.5.2014)