Enormes Interesse scheint es an der Ausschreibung zur Veräußerung nicht mehr benötigter Grenzliegenschaften gegeben zu haben. Die ARE Development, gewerbliche Tochter der  Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), hat nun drei Grenzstationen und eine Liegenschaft mit zwei ehemaligen Zollhäusern an der Grenze zwischen Niederösterreich und Tschechien erfolgreich verkauft, "überwiegend an Privatpersonen", wie es in einer Aussendung der ARE von Mittwoch heißt.

Nach Ablauf der Angebotsfrist am 24. April seien nun die Verkaufsverhandlungen abgeschlossen worden. "Für alle vier Grenzliegenschaften hat es mehrere Angebote über dem ausgeschriebenen Mindestverkaufspreis gegeben", so die ARE. Insgesamt konnte man einen Mehrerlös von rund 170.000 Euro erzielen. Der Gesamterlös für die vier Grenzliegenschaften beträgt rund 240.000 Euro.

Größter Verkaufserfolg waren nach Angaben der ARE die ehemaligen Zollhäuser Litschau/Schönau im Bezirk Gmünd (Bild). Der Mindestkaufpreis lag bei 21.500 Euro. Die Widmung lautet auf "Grünland-Landwirtschaft" bzw. "Erhaltenswerte Gebäude mit Grünland". Verkauft wurde die 4.664 Quadratmeter große Liegenschaft mit zwei Häusern, einer Garage und Grünfläche um mehr als 100.000 Euro.

Foto: ARE

Um den ehemaligen Grenzposten Thaya/Fratres haben sich 14 Interessenten bemüht. Die 3.131 Quadratmeter große Liegenschaft mit zwei Zollhäusern und einer Doppelgarage wird zum Kaufpreis von 70.000 Euro den Eigentümer wechseln. Der Mindestkaufpreis wurde mit 11.500 Euro definiert. Die Widmung lautet auf "Bauland Sondergebiet" mit dem Zusatz "Zollstation, Imbissbude und Rasthaus".

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Der Kaufpreis für den ehemaligen Grenzübergang Drosendorf/Oberthürnau im Bezirk Horn liegt bei knapp 38.000 Euro. Der Mindestkaufpreis wurde mit 16.300 Euro definiert.

Die Liegenschaft umfasst ein Grundstück von insgesamt 1.245 Quadratmetern Grundfläche sowie ein Zollhaus mit 534 Quadratmetern Nutzfläche. Die Flächenwidmung lautet auf "Bauland Sondergebiet" und "Land- und Forstwirtschaft".

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Der ehemalige Grenzübergang Reingers/Grametten schließlich wird mit einem Mehrerlös in Höhe von 8.500 Euro verkauft, so die ARE. Auf der rund 3.000 Quadratmeter großen Grundstücksfläche befinden sich ein ehemaliges Zollhaus sowie ein Garagen- und Lagergebäude mit insgesamt 740 Quadratmetern Nutzfläche.

Die Widmung lautet auf "Bauland Sondergebiet" mit dem Zusatz "Zollstation". Der Mindestkaufpreis hat 22.000 Euro betragen.

In der ARE rechnet man damit, dass die Kaufverträge bis Anfang Juni abgeschlossen sein werden und die Liegenschaften somit per 1. Juli offiziell den Eigentümer wechseln können.

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Noch zu haben ist hingegen das ehemalige Zollamt von Laa/Thaya. Die Liegenschaft mit einer Grundfläche von knapp 1.700 Quadratmetern besteht aus zwei miteinander verbundenen Gebäuden, einer Garage, Parkplätzen und Grünflächen.

Aktuell lautet die Widmung noch auf "Bauland Sondergebiet-Zollamt", eine Umwidmung in "Bauland Kerngebiet" sei aber 2013 beantragt worden, "die Bearbeitung sollte voraussichtlich im Frühjahr/Sommer 2015 abgeschlossen sein", so die ARE in einer Aussendung. Der Mindestkaufpreis liegt bei 90.000 Euro, Interessenten können verbindliche Angebote bis spätestens 27. Juni 2014 schriftlich an die ARE Development richten. (red, derStandard.at, 14.5.2014)

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