Wien - Die SPÖ wirbt im EU-Wahlkampf mit den Forderungen nach mehr Frauen in Führungspositionen und nach Lohngerechtigkeit um die Stimmen der Frauen. Europa brauche eine soziale Wende, was natürlich auch eine frauenpolitische Wende bedeute, sagte die Frauenministerin und SPÖ-Frauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek am Mittwoch.

Themen des "Fünf-Punkte-Programms für ein Europa der Frauen" sind außerdem Kinderbetreuung und Ganztagsschulen, Gewaltschutz sowie Arbeitsmarkt und Beschäftigung. Auch die EU-Abgeordnete und Listenzweite der SPÖ, Evelyn Regner, betonte ihr Anliegen, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen: "Unser Ziel ist es, 40 Prozent an Frauen in Aufsichtsräten bis 2020 zu schaffen." Sie verwies darauf, dass Martin Schulz, Spitzenkandidat der europäischen Sozialdemokraten, auf eine 50-prozentige Frauenquote unter den Kommissaren pocht, sollte er Kommissionspräsident werden.

Das EU-Parlament sei "doch sehr konservativ geprägt", die "frauenpolitische Wende" sei nur möglich, wenn die Sozialdemokraten an der Spitze stehen, so Heinisch-Hosek. Sie griff die ÖVP an, die auf europäischer Ebene gegen "gleichen Lohn für gleiche Arbeit" stimmen würde. Auch dass das sogenannte "levelling up", mit dem Diskriminierung aus Gründen der Religion beziehungsweise der Weltanschauung, des Alters oder der sexuellen Orientierung auch außerhalb der Arbeitswelt verboten würde, zweimal in Österreich an der ÖVP gescheitert sei, kritisierte sie.

Aufgrund des "schönen Ereignisses", des Siegs von Conchita Wurst beim Song Contest, könne man "vielleicht den politischen Schub mit der ÖVP schaffen" und beim Thema Adoption für homosexuelle Paare sowie beim "Levelling-up" einen Schritt weiterbringen. (APA, 14.5.2014)