Am vergangen Freitag hat der Verein Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit (ZARA) im Rahmen der "Europan Testing Night" 14 Lokale in Wien auf rassistische Einlasspraxen getestet.In drei von insgesamt 14 getesteten Wiener Clubs hat ein Lokaltesting von ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit eine rassistische Einlasspolitik nachgewiesen. Elf dieser Clubs waren bereits im Vorfeld durch Meldungen von Betroffenen aufgefallen. Die sechs eingesetzten Testpersonen waren alle männlich, gut gekleidet, Anfang 20 und deutschsprachig. Sie unterschieden sich lediglich durch ihre Hautfarbe.

Getestet wurde in zwei Gruppen, die erste davon war in der Innenstadt unterwegs. Vor einem Lokal bekam Testperson Rizwan die Antwort: "Der Club ist überfüllt." Dennoch wurden nachweislich weitere – weiße – Personen nach ihm hineingelassen.

Testgruppe zwei nahm sich einige Lokale am Ring und am Gürtel vor. Die Ergebnisse fielen hier deutlich negativer aus. "Nur für Stammgäste" oder "Das Lokal ist voll", hieß es da etwa. Als die Türsteher mit den Ergebnissen konfrontiert wurden, bestritten sie eine rassistische Einlasspolitik. Alle "weißen" Testpersonen, die unmittelbar danach in die Clubs wollten, wurden kommentarlos eingelassen.

 

ZARA-Lokaltesting 2014

Nach Paragraf 31 des Gleichbehandlungsgesetzes darf der "Zugang zu (...) Gütern und Dienstleistungen, die der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen", nicht aufgrund der ethnischen Herkunft verweigert werden. Betroffene können vor Gericht Schadenersatz einklagen. Die Beträge sind nach derzeitiger Rechtspraxis aber vergleichsweise gering. Jährlich werden ZARA dutzende Fälle von rassistischer Einlassverweigerung gemeldet.

Die "European Testing Night" fand am 9. Mai in acht Ländern statt. Das Ergebnis: In jedem vierten Fall wurde die dunkelhäutige Testperson nicht hineingelassen. (red, 14.5.2014)