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Der Austrianer Ola Kamara zaubert beim 1:2 der Wiener in Grödig. 2.436 Menschen fanden sich beim direkten Duell um den Europacup-Platz im Stadion des Aufsteigers ein.

Foto: APA/Krug

Wien - Quasi den Vogel hat in den verwichenen 36 Runden Red Bull Salzburg abgeschossen. Mit der Bestmarke von 110 Toren steuerte Roger Schmidts Team beinahe ein Fünftel aller in den 180 Spielen erzielten 595 Treffer bei. Der Vereinsschnitt (3,06 Tore) lag nur knapp unter jenem der Liga (3,31). Höher lag der Gesamtschnitt bisher nur 1986/87 und 1987/88.

Weitere Rekorde auf dem Weg zum frühesten Meistertitel aller bisherigen Zeiten waren die saisonübergreifend 33 Spiele in Folge ohne Niederlage, die Führung von der ersten bis zur letzten Runde, 69 Heimtore sowie eine Tordifferenz von plus 75.

Der sportliche Erfolg schlug sich für Salzburg selbstredend auch bei den Besucherzahlen nieder. Im Schnitt besuchten 10.106 Menschen die Heimspiele, ein Zuwachs von 23,7 Prozent gegenüber der Vorsaison. Mit insgesamt 181.916 Zusehern belegen die Salzburger hinter dem ewigen Zuseherkrösus Rapid Platz zwei.

Die Hütteldorfer begrüßten insgesamt 248.260 oder im Schnitt 13.792 Menschen zu den 18 Spielen im Hanappi-Stadion. Im Vergleich zur Vorsaison ist das ein Minus von drei Prozent, aber nur ein zartes Veilchen zu den 14,3 Prozent, die die Austria verlor, oder gar zu den minus 29,5 Prozent von Sturm, das fast ein Drittel seiner Besucher einbüßte.

Minus zehn Prozent

Insgesamt verzeichnete die Liga den schwächsten Zuspruch seit der Saison 2002/03, als nicht einmal eine Million Menschen zu den Spielen kamen (951.357). Gegenüber der besten Saison des Jahrhunderts (2007/08, Schnitt 9284) kamen gar 561.426 weniger in die Stadien.

Das aktuelle Minus von 9,6 Prozent auf 1.109.731 ist natürlich vor allem dem sportlich so starken Aufsteiger SV Grödig zuzuschreiben, der im Schnitt nur 1958 Besucher anlockte und damit den Verlust durch den Abstieg des SV Mattersburg nie und nimmer wettmachen konnte. Die Burgenländer hatten in den schlechtesten Zeiten pro Spiel 2000 Besucher mehr als die Salzburger in den besten.

Die Abwärtstendenz wird kaum zu stoppen sein, obwohl der SCR Altach, was Zuseher betrifft, ein deutlich attraktiverer Aufsteiger ist. Das Minus durch den Abstieg von Innsbruck wird von den Vorarlbergern, die in der Ersten Liga auf im Schnitt 3256 Zuseher kamen, aber nicht zu kompensieren sein. Nur wenn das Schnabelholz derart gut besucht wird wie im Abstiegsjahr 2009, als Spiel für Spiel 5799 Menschen zu Altach kamen, kann der Verlust von Innsbruck, das trotz schlechter Saison im Schnitt 5895 Fans sehen wollten, wettgemacht werden.

Eine Unbekannte für die nächste Saison, die nach dem Sponsorwechsel nicht als tipp3- sondern unter tipico-Bundesliga firmiert, wird die Auswirkung des vermutlichen Umzugs ins Happel-Stadion auf Rapids Zahlen.

Fokus Infrastruktur

Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer will sich bei der Verfolgung des Ziels, die Zuschauerzahlen "wieder in die Höhe zu schrauben", nicht auf Unwägbarkeiten verlassen. Vielmehr sollen Infrastrukturmaßnahmen eine Trendwende anstoßen. "Es gilt vor allem den Komfort in den Stadien zu erhöhen, damit der Matchbesuch ein Erlebnis für die ganze Familie ist", sagte Ebenbauer der Austria Presse Agentur. (Sigi Lützow, DER STANDARD, 14.5.2014)

Zuschauerzahlen Fußball-Bundesliga 2013/14:

                                        Gesamt        Schnitt

SK Rapid Wien                     248.260    13.792
FC Red Bull Salzburg            181.916   10.106
FK Austria Wien                     147.800     8.211
SK Puntigamer Sturm Graz   135.540    7.530
FC Wacker Innsbruck             106.118    5.895
RZ Pellets WAC                        82.481    4.582
SV Josko Ried                          78.735    4.374
FC Admira Wacker Mödling      52.881    2.938
SC Wiener Neustadt                 40.759    2.264
SV Scholz Grödig                      35.241   1.958