Wien - Gut 20 Jahre war das Sammelsystem Altstoff-Recycling Austria (ARA) das Maß aller Dinge - zumindest im Haushaltsbereich. Ab Jänner nächsten Jahres dürfen auch Konkurrenten Papier-, Kunststoff- und Metallverpackungen sammeln, die in Haushalten anfallen. Die ARA, eine Non-Profit-Organisation der Wirtschaft, sieht sich gut aufgestellt, um den absehbaren Marktanteilsverlust in Grenzen zu halten.

Im vorletzten Jahr unter Monopolbedingungen hat ARA einen Sammelrekord aufgestellt. Die Erfassungsmenge an Verpackungen erhöhte sich von 2012 auf 2013 um knapp ein Prozent auf 835.500 Tonnen. 62 Prozent stammten aus dem Konsumentenbereich, 38 Prozent aus Industrie und Gewerbe. Der letztgenannte Bereich ist seit 1997 liberalisiert, d. h. auch Mitbewerber können sich auf diesem Markt bewegen.

Billiger werde das System nicht werden, dämpfte das ARA-Vorstandsduo Christoph Scharff und Werner Knausz am Dienstag entsprechende Erwartungen. Wegen Zusatzkosten von 20 Mio. Euro pro Jahr, die sich aus kürzlich fixierten Entschädigungszahlungen an die Kommunen zur Abdeckung von Restmüllkosten ergeben, könnten die Tarife um zehn bis 20 Prozent steigen. Konsumenten könne dies indirekt, dafür zeitnah z. B. über höhere Getränkepreise im Supermarkt treffen.

Stolz ist die ARA, dass die Zahl der Trittbrettfahrer in Österreich niedrig gehalten werden konnte. Scharfe Kontrollen sollten dies auch künftig gewährleisten. (stro, DER STANDARD, 14.5.2014)