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Noch besteht Hoffnung für die Fans des Hamburger SV.

Foto: REUTERS/Morris Mac Matzen

München - Der Abstiegs-Dreikampf in der deutschen Fußball-Bundesliga zwischen dem Hamburger SV, Nürnberg und Braunschweig wird am Samstag zum dramatischen Nervenspiel. Vor dem Herzschlagfinale um den Klassenerhalt in der letzten Runde ist der HSV im Vorteil. Die Hanseaten (27 Punkte) können es mit einem Sieg in Mainz aus eigener Kraft in die Relegation schaffen. Nürnberg (26) und Braunschweig (25) müssen hingegen auf einen Umfaller des HSV hoffen.

HSV hofft auf Rückkehrer Lasogga

"Wir wollen in Mainz auf Sieg spielen und nicht abwarten, wie es auf den anderen Plätzen steht", kündigte HSV-Trainer Mirko Slomka an. Genährt wird seine Zuversicht, die Hamburger vor dem Abstieg bewahren zu können, durch die Rückkehr von Stürmer Pierre-Michel Lasogga. "Zwölf Tore in 19 Spielen machen sicher Hoffnung", meinte er und lobte den neuen Teamgeist: "Wir haben einen unbändigen Willen."

Allerdings müssen auch Wollen und Können dazukommen - daran hat es in der Rückrunde besonders gefehlt: 20 Niederlagen, 72 Gegentore und in der zweiten Serie nur elf Punkte sind die Negativrekorde des HSV, der als einziger Club immer in der Bundesliga vertreten war.

Auf Mitgefühl darf das Liga-Urgestein in Mainz nicht setzen. Denn die Gastgeber wollen auf der Zielgeraden den siebenten Europacup-Rang nicht noch an den FC Augsburg, der gegen Eintracht Frankfurt spielt und nur ein Punkt zurückliegt, verlieren. "Wir verteidigen Platz sieben mit aller Macht", sagte 05-Coach Thomas Tuchel.

Schwere Aufgabe für Nürnberg

Beim 1. FC Nürnberg und Eintracht Braunschweig werden schon überirdische Kräfte bemüht, um das fast Unvermeidbare noch zu vermeiden. "Ich verstehe, dass von außen kein Glauben da ist", sagte Club-Verteidiger Per Nilsson vor dem Gastspiel beim FC Schalke 04 und dem drohenden achten Abstieg, "aber wir müssen das Wunder einfach schaffen." Allerdings fällt Kapitän und Goalie Raphael Schäfer aus.

Dass die Franken, bei denen Emanuel Pogatetz wohl Ersatz sein wird, seit 20 Jahren auf Schalke sieglos sind und die "Königsblauen" noch einen Punkt zur Sicherung der direkten Teilnahme an der Champions League brauchen, lässt wenig Spielraum für Hoffnung. "Wir benötigen nur noch einen Punkt, aber werden trotzdem offensiv und voll auf Sieg spielen", versicherte 04-Kapitän Bendikt Höwedes.

Machbares für Braunschweig

Eintracht Braunschweig, das nur in den ersten beiden und in der 12. Runde nicht Tabellenletzter war, braucht viel Glück, um die Sensation zu schaffen. "Vielleicht bis auf zwei Städte ist es so, dass ganz Deutschland uns die Daumen drückt. Hamburg und Nürnberg muss man da ausnehmen", meinte Trainer Torsten Lieberknecht. Vermeintlich haben die Niedersachsen vom Abstiegs-Trio die besten Siegchancen, da es für 1899 Hoffenheim um nichts mehr geht.

Neben dem Finale im Liga-Keller ist auch der Kampf um die Champions-League-Plätze drei und vier noch spannend. Schalke (61 Punkte) braucht nur noch einen Zähler, um den Einzug perfekt zu machen. Der Tabellenvierte Bayer Leverkusen (58) könnte bei einem Sieg gegen Werder Bremen und einer Niederlage des Revierclubs noch auf Rang drei klettern. Umgekehrt kann der Werksclub bei einem Patzer vom VfL Wolfsburg (57) oder sogar von Borussia Mönchengladbach (55), das bei den Niedersachsen gastiert, vom vierten Platz verdrängt werden.

Ein doppelt glückliches Ende wünscht sich Robert Lewandowski vor seinem Abschied in Dortmund bei Hertha BSC. Der polnische Stürmer hofft auf die Torjägerkrone, mit 18 Treffern liegt er gleichauf mit dem Münchner Mario Mandzukic. Außerdem will er seinem zukünftigen Arbeitgeber eine Woche später ebenfalls in Berlin den DFB-Pokal wegschnappen. Die Bayern hingegen können schon nach der Heimpartie gegen den VfB Stuttgart eine Trophäe entgegennehmen: Die Meisterschale für den 24. Titelgewinn.

Beachtlicher Zuschauerschnitt

Schon vor der letzten Runde steht fest, dass die deutsche Bundesliga in der Saison 2013/14 den zweitbesten Besuch ihrer Geschichte erreichen wird. Vor den letzten neun Partien verzeichnet die deutsche Eliteliga einen Zuschauerschnitt von 43.418. Den bisher größten Zulauf hatten die 18 Vereine in der Spielzeit 2011/12 mit einem Schnitt von 45.116. Zuschauerkrösus ist wie in den vergangenen Jahren Borussia Dortmund. Zu den 17 Heimspielen im Signal-Iduna-Park kamen im Schnitt 80.323 Fans. Dahinter folgen der FC Bayern (71.000) und Schalke (rund 60.000). (APA, 9.5.2014)

Programm deutsche Bundesliga (34. und letzte Runde/alle Spiele am Samstag, 15.30 Uhr):

Bayern (Alaba) - Stuttgart (Harnik verletzt)
Hertha - Dortmund
Schalke (Fuchs rekonvaleszent) - Nürnberg (Pogatetz)
Leverkusen - Bremen (Prödl, Junuzovic)
Wolfsburg - Mönchengladbach (Stranzl)
Mainz (Baumgartlinger) - Hamburger SV
Augsburg (Manninger, Holzhauser) - Frankfurt
Hoffenheim - Braunschweig
Hannover - Freiburg (Zulechner)