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Sports Direct stampft die Marken Sport Eybl und Sports Experts ein.

Foto: APA/Helmut Fohringer

Wien/Wels - Nach langen Spekulationen ist es nun fix: Sports Direct, der neue britische Alleineigentümer von Sport Eybl/Sports Experts, entledigt sich der heimischen Traditionsmarke mit mehr als 80-jähriger Firmengeschichte. "Mit dem Rückzug der Gründerfamilie wird auch der Name Eybl in naher Zukunft als Branding von den Filialen verschwinden", sagte Sport-Eybl-Geschäftsführer Mike Weccardt am Freitag.

Er könne aktuell keine detaillierten Informationen zu Standorten, Jobs und Sortiment bereitstellen. "Die neue Eigentümerstruktur bringt naturgemäß eine integralere Anbindung an die Unternehmenszentrale in Shirebrook auch im operativen Management und im Kommunikationsbereich mit sich", so Weccardt. Angesichts der "besonderen Umstände" bitte er um Verständnis.

Der Sporthändler betreibt mit rund 1.900 Mitarbeitern in Österreich 16 Sport-Eybl- und 34 Sports-Experts-Filialen sowie drei Sports-Experts-Geschäfte in Deutschland.

"Werden uns von Grund auf erneuern"

Sports Direct reüssierte in Großbritannien und in der Folge in Europa als Sporthandels-Diskontermarke mit dem Fokus auf Textilien und Sportschuhe. "Sicherlich wird im Sortiment noch der eine oder andere traditionsreiche Aspekt bestehen bleiben, aber dieses Unternehmen wird sich von Grund auf erneuern", kündigte Weccardt an. Er hoffe, dass Kunden und Partner den Sporthändler "auf diesem neuen Weg begleiten". Letztlich würden sie entscheiden, ob es für das Konzept eine Zukunft gebe.

Sport Eybl wurde im Jahr 1931 von Ida und Ludwig Eybl als kleines Fachgeschäft in der Welser Bahnhofstraße gegründet. Im Jahr 1976 folgte das erste Großflächen-Sporthaus mit 3.000 Quadratmetern in Linz. Als Diskonttochter wurde die erste Sports-Experts-Filiale im Jahr 1991 in Linz eröffnet. Weitere Filialen in Österreich sowie die Expansion nach Deutschland folgten im Jahr 2001.

Erst 1995 wagte sich Sport Eybl auf den damals klein strukturierten Wiener Sportfachhandelsmarkt und eröffnete in Vösendorf bei Wien einen "Megastore" mit knapp 8.000 Quadratmetern. Weitere "Megastores" in der Wiener Mariahilfer Straße und in Wien-Nord folgten. Nach Verlusten in Millionenhöhe übernahm die britische Sports Direct im vergangenen Jahr 51 Prozent an Eybl und Anfang April die restlichen 49 Prozent der Gründerfamilie. Mit der Komplettübernahme wuchsen bei den Mitarbeitern die Jobsorgen, zumal die Familie Eybl ihren Ausstieg weder der Belegschaft noch den Medien kommuniziert hatte. (APA, 9.5.2014)