Eines der ersten Bilder von Sentinel-1A zeigt Ölplattformen vor der norwegischen Küste (im Bild als helle Punkte erkennbar). Die dunklen Flächen um die Plattformen selbst weisen auf leicht ölversetztes Wasser hin, das von den Plattformen abgelassen wird - laut ESA liegt der Ölgehalt im Rahmen des Erlaubten.

Foto: ESA

Brüssel - Die Europäische Weltraumagentur ESA und die Brüsseler EU-Kommission haben am Donnerstag erste Aufnahmen des im April gestarteten Erdbeobachtungssatelliten Sentinel-1A veröffentlicht. Die Bilder zeigen unter anderem Ölplattformen vor Norwegen und einen Landstrich in der Nähe von Jena. Sie belegen, dass bei der Mission "alles nach Plan verläuft", erklärte die Behörde.

Sentinel-1A ist im Rahmen des Copernicus-Programms der erste einer Serie künftiger Sentinel-Satelliten, die jeweils in Paaren angeordnet sind. Sentinel-1A und sein erst in einigen Jahren startender Zwilling Sentinel-1B sind Radarsatelliten. 2015 sollen dann die jeweils ersten Teile der Sentinel-2- und Sentinel-3-Paare ins All gebracht werden. Diese sollen  multispektrale Erdbeobachtungsdaten liefern sowie Land- und Meerestemperatur und die Topografie von Meeresoberflächen und Eisfeldern messen.

Viele Aufgabengebiete, viele Verwendungsmöglichkeiten

Die gewonnenen Daten werden Behörden, der Öffentlichkeit, der Wissenschaft und der Wirtschaft laut EU völlig kostenlos zur Verfügung gestellt. Ein Einsatzgebiet ist die Schifffahrt. Zum Beispiel lasse sich anhand der Sentinel-Aufnahmen etwa dünnes Eis von gefährlichem Packeis unterscheiden, hieß es von Seiten der Projektverantwortlichen. So mache das Programm künftig den Seeverkehr durch arktische Gefilde sicherer.

Die Beobachtung der Eisdecken, ihrer Dicke und ihrer Entwicklung soll laut den Erwartungen der EU-Kommission auch die Klimaforschung voranbringen. Ferner kann die Radartechnologie auch bei der Entdeckung von Öllecks in Schiffen oder Bohrinseln helfen. Und weil das Radar durch Wolken hindurchblickt, sei Sentinel auch für Daten bei Überschwemmungen besonders geeignet, hob die EU hervor. Auf die Art könnten dann Hilfen im Katastrophenfall besser koordiniert werden. (APA/red, derStandard.at, 8. 5. 2014)