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Foto: APA/EPA/Rouseeau

London - Der Vater der Mars-Sonde "Beagle 2" ist tot: Der englische Planetologe Colin Pillinger starb am Donnerstag kurz vor seinem 71. Geburtstag, wie seine Familie mitteilte. Pillinger habe am Mittwochnachmittag im Garten seines Hauses in Cambridge eine Gehirnblutung erlitten und sei ins Koma gefallen. Am Donnerstagnachmittag sei der zweifache Vater dann friedlich im Krankenhaus gestorben.

Der Chemiker, den seine Kollegen als voller Begeisterung für sein Fach beschrieben, begann seine Karriere in der Weltraumforschung bei der US-Raumfahrtbehörde NASA. Er untersuchte anfangs Gesteinsproben des Mondes während des Apollo-Programms.

Zuversicht trotz Rückschlags für "Beagle 2"

Pillinger war maßgeblich für die "Beagle 2"-Marsmission der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA verantwortlich. Seine Forschungsgruppe entwickelte das Landemodul, das zu Weihnachten 2003 auf dem Roten Planeten aufsetzen sollte - leider scheiterte die Mission jedoch spektakulär. Experten vermuten, dass die Sonde in der Mars-Atmosphäre verglühte. Dennoch verlor Pillinger nie seine Zuversicht.

Im Jahr 2005 diagnostizierten Ärzte bei ihm Multiple Sklerose. Im selben Jahr trat er von seinem Chefposten an dem von ihm selbst gegründeten Forschungsinstitut für Planeten und Raumfahrtwissenschaften (PSSRI) zurück. Seine Arbeit für die Planetenwissenschaft verfolgte er dennoch weiter.

Zuletzt war Pillinger unter anderem an der "Rosetta"-Mission der ESA beteiligt. Das Landegerät der Kometensonde soll im November in mehr als 800 Millionen Kilometern Entfernung von der Erde auf "Rosettas" Zielkometen 67P/Tschurjumov-Gerasimenko aufsetzen. (APA/red, derStandard.at, 8. 5. 2014)