Kathmandu - Der Friedensprozess in Nepal ist nach neun Monaten gescheitert. Die maoistischen Rebellen erklärten am Mittwoch die Waffenruhe für beendet. Die Friedensverhandlungen würden abgebrochen, sagte Rebellenführer Pushpa Kamal Dahal, alias Prachanda. Das im Jänner auf Initiative von König Gyanendra vereinbarte Abkommen habe keine Gültigkeit mehr. Bei mehreren Angriffen der Rebellen sind seit Dienstag mindestens elf Menschen getötet worden. Ministerpräsident Surya Bahadur Thapa berief sofort eine Krisensitzung des Kabinetts in Kathmandu ein.

Rebellen fordern Wahlen

Heerestruppen und Polizeikräfte wurden in Erwartung von Angriffen der Rebellen in Alarmbereitschaft versetzt, wie aus Regierungskreisen in Kathmandu verlautete. Die Rebellen haben schon einmal, im Jahr 2001, Friedensgespräche verlassen. Danach führten sie massive Angriffe auf Polizeiwachen und Kasernen.

Die Bürgerkriegsparteien trafen sich seit Jahresbeginn drei Mal zu Gesprächen. Das letzte Treffen führte in der vergangenen Woche zu keinerlei Bewegung in den verhärteten Standpunkten. Die Rebellen forderten allgemeine Wahlen zu einer Verfassunggebenden Versammlung und lehnten die angebotene Entsendung eigener Vertreter in eine Übergangsregierung ab.

Die Aufständischen nahmen 1996 den bewaffneten Kampf gegen die Regierung in Kathmandu auf. Der Bürgerkrieg hat bisher mehr als 7.800 Menschen das Leben gekostet. (APA/AP)