Ab dem Wintersemester 2003/04 stellt die Abteilung für Telekommunikation, Information und Medien (TIM) ihr komplettes Lehrgangsangebot auf den internationalen akademischen Grad "MSc" um. Dieser ersetzt den bisher in Österreich üblichen "Master of Advanced Studies" (MAS), der laut Universitätsstudiengesetz im September 2006 ausläuft.

Die Umstellung auf den MSc soll vor allem die Vergleichbarkeit der Abschlüsse gewährleisten und damit die Voraussetzung für einen europäischen Bildungsraum schaffen. Im europäischen System zur Anrechnung von Studienleistungen, ECTS (European Credit Transfer System), entspricht der Master of Science 120 ECTS-Punkten.

20 MSc-Lehrgänge

Die insgesamt 20 viersemestrigen MSc-Lehrgänge der TIM-Abteilung konzentrieren sich auf Bereiche wie Telekommunikation und Information, Wissens- und Informationsmanagement, Journalismus und Kommunikation, Neue Medien, Bildung und Medien sowie E-Management.

Voraussetzung für eine Zulassung zu einem der Lehrgänge bildet ein abgeschlossenes Hochschulstudium oder eine vierjährige Berufserfahrung in leitender Position. Wer derzeit noch im alten System studiert, kann bis August 2006 seinen MAS erlangen und nachher durch die Absolvierung eines Zusatzmoduls zum MSc "upgraden".

"Fantastisch, dass es in Europa zu einer Vereinheitlichung des Bildungssystems kommt!", urteilte Boris Nemsic, Generaldirektor der Mobilkom Austria bei einer Pressekonferenz vergangenen Mittwoch. Nemsic, der als Visiting Professor auch an der Donau-Universität Krems unterrichtet, betonte, dass es gerade bei internationalen Karriereverläufen zu Schwierigkeiten führen kann, wenn ein akademischer Titel im Zielland nicht bekannt ist.

Gemeinsam mit Johann Günther, Vizepräsident der Donau-Universität Krems, sowie Michael Larsen, Geschäftsführer von Mercuri Urval, wurden bei der Pressekonferenz die europaweite Harmonisierung der Weiterbildungslandschaft und die Bedeutung einer akademischen Ausbildung für den persönlichen Karriereweg diskutierte. Larsen: "Ein MSc-Abschluß ist sicher kein Freifahrtsschein in eine erfolgreiche Karriere, sehr wohl aber ein attraktiver und vorteilhafter Baustein für den persönlichen Berufsweg."

"Es geht nicht um Titel, sondern um Wissen"

"Es geht nicht um Titel, sondern um Wissen. Wir suchen Leute, die vor allem fähig sind, vernetzt zu denken. Beste Startvoraussetzungen haben Techniker mit betriebswirtschaftlichem Wissen", so Nemsic auf die Frage, welche Titel aus Sicht der Karriereentscheider die wertvollsten seien.

"Im Zuge der Globalisierung der Weltwirtschaft ist es auch zu einer Globalisierung der Ausbildungssysteme gekommen. Aufgrund der geänderten Wirtschaftslage können Unternehmen aus einem immer größeren Pool meist gut qualifizierter Bewerber auswählen. Neben den formalen Kriterien wie Ausbildung und Berufserfahrung spielt insbesondere die Persönlichkeit eine immer wichtigere Rolle im Selektionsprozess.", konstatierte Larsen.

Günther hob als Vorteil der 20 MSc-Universitätslehrgänge hervor, dass sie neben der Aktualisierung von Wissen auch die Gelegenheit zur beruflichen Neuorientierung böten. Als aktuelles Beispiel führte er Beamte an, die sich derzeit an der Donau-Universität Krems zu E-Government-Experten ausbilden lassen.

Die Donau-Universität Krems lädt Interessenten am 2. September 2003 ab 18.30 Uhr zu einem Info-Event über die Master-of-Science-Lehrgänge der Abteilung für Telekommunikation, Information und Medien in die Österreichische Nationalbibliothek. (DER STANDARD, Printausgabe, 23./24.8.2003)