Erstmals über 9.000 Zuweisungen
Nicht nur der Ansturm auf den Zivildienst, auch die Zahl der Zuweisungen steigen kontinuierlich an. Den der APA vorliegenden Zahlen des Innenministeriums zu Folge wurden im Jahr 2003 mit Stichtag 25.08.2003 9.517 Zuweisungen vorgenommen und damit erstmals die 9.000-er Marke überschritten. Im Vergleich dazu: Im Jahr 2002 konnten 8932 Zivildiener einer Arbeitsstelle zugewiesen werden. Laut Innenministerium erreicht man nun praktisch eine 100 prozentige Bedarfsdeckung, weil auch der Wunsch der Unternehmen an Zivildienern gestiegen sei.
Diesem Bedarf lägen die Reformen von Innenminister Strasser sowie die "gute Zusammenarbeit" mit privaten Unternehmen zu Grunde, so das Innenministerium am Montag zur APA. Strassers Ziel, jedem Zivildiener möglichst zum erwünschten Termin eine Stelle zueisen zu können, sei damit erfüllt.
Allein für den Oktobertermin (1.10.2003) können 4159 zukünftige Zivildiener mit einer Zuweisung rechnen, auch das ist Rekord. Im Vergleich zum letzten Jahr (2002: 3747 Zuweisungen) sind das um 412 Möglichkeiten mehr.
Die Bundesländer im Detail: In Niederösterreich können mit 1.10.03 709, statt im Vorjahr 662 Zivildiener zugewiesen werden. Das Burgenland bietet 88 freie Plätze, während in Kärnten 208 neue Zivildiener einen Platz bekommen können. In Oberösterreich sind 728 Zuweisungen möglich, die Steiermark kann heuer 559 Zivildienern eine Stelle zuweisen. Im Bundesland Salzburg gibt es für den Oktobertermin mit 387 möglichen Stellen um 71 Plätze mehr als im Vorjahr, auf die Tiroler Zivildiener warten 370 Zuweisungen. Vorarlberg kann 218 Stellen anbieten und in Wien liegt mit 892 freien Plätzen eine Steigerung von 22 in Vergleich zum Vorjahr vor.
Grüne: "Zynisch"
Als "zynisch" bezeichnet die Grüne Zivildienstsprecherin, Theresia Haidlmayr, die Verordnung von Innenminister Strasser, wonach die Pauschalvergütung für Zivildiener um 1,80 Euro erhöht werden soll. Man müsse den jungen Menschen Hochachtung aussprechen, dass sie sich trotz des "Hungerlohns" bereit erklärten, Zivildienst zu leisten, meinte Haidlmayr in einer Aussendung am Montag.