Im Vorfeld der für morgen, Dienstag, zur Veröffentlichung anstehenden Ergebnisse für das erste Halbjahr 2003 der Telekom Austria (TA) wird von den Analysten heimischer Großbanken ein knapp zehn-prozentiger Rückgang beim Betriebsergebnis (EBIT) erwartet. Der Durchschnitt der Prognosen für das EBIT liegt bei 195,00 Mio. Euro, was einen Rückgang gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von 10,22 Prozent entsprechen würde. Die Schätzungen der Experten bewegen sich innerhalb einer relativ weiten Bandbreite von 186,2 bis 205,9 Mio. Euro.

Eine sehr schmale Spanne der Prognosen zeigt sich hingegen beim Umsatz (1.907,5 bis 1.919,9 Mio. Euro), der mit durchschnittlich 1.912,9 Mio. Euro um knapp 0,8 Prozent über dem Wert des ersten Halbjahres 2002 (1.897,8 Mio. Euro) liegen dürfte. Auch beim Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) zeigten die von der APA befragten Analysten mit Schätzungen von 764,9 bis 773,9 Mio. Euro weitgehende Übereinstimmung. Daraus ergibt sich im Mittel der Prognosen (768,6 Mio. Euro) ein beinahe unverändertes Ergebnis zum Vorjahresabschnitt, in dem die Telekom Austria ein EBITDA von 768,5 Mio. Euro erwirtschaftet hatte.

Unterschiedliche Erwartungen gibt es hingegen beim erwarteten Nettogewinn der TA. Während die Erste Bank einen Gewinn im Halbjahr von 73,2 Mio. Euro prognostiziert, sieht die BA-CA ein positives Ergebnis von lediglich 64,2 (Vorjahr: 54,5) Mio. Euro.

Die Experten gehen unisono von einer anhaltend schwierigen Situation der TA im Festnetzbereich aus. "Es wird auch weiterhin ein leichter Umsatzrückgang im Festnetzbereich festzustellen sein", ist Raiffeisen-Centrobank-Analystin Claudia Vince-Bsteh überzeugt. "Statt eines Festnetzanschlusses bevorzugen vor allem junge Familien vermehrt das Telefonieren mit Handys", so die Expertin. Auch für Alfred Reisenberger von der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) ist im Festnetzbereich eine "Pattstellung mit anhaltendem Margendruck" zu beobachten. Für Erste Bank-Spezialist Konrad Sveceny bleibt der Wettbewerb im österreichischen Festnetz auch weiterhin "äußerst intensiv".

Für den Mobilfunkbereich errechnet die RCB im Halbjahr ein moderates Umsatzwachstum von knapp fünf Prozent. "Der Zuwachs ist allerdings fast ausschließlich auf die Erfolge im Ausland (VIPnet) zurückzuführen", so Vince-Bsteh. Einen weiterhin steigenden Margendruck im Inland prognostiziert auch Alfred Reisenberger von der BA-CA. "Der Preiskampf in Österreich wird deutlich zunehmen". (APA)