Bogota - Bei der Explosion einer Paket-Bombe sind im Süden Kolumbiens fünf Menschen getötet und 40 weitere verletzt worden. Der Sprengsatz sei am Sonntag beim Verladen am Anleger des Flusshafens des Ortes Puerto Rico in der Provinz Meta explodiert, berichtete die Zeitung "El Tiempo" am Montag unter Berufung auf die Behörden. Zunächst war von sieben Toten bei der Explosion einer auf einem Boot versteckten Bombe die Rede gewesen.

Die Behörden gingen davon aus, dass es sich um die Tat der marxistischen Rebellengruppe "Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) handelte, die den Ort angegriffen hätten. Die FARC sind mit 17.000 Männer und Frauen unter Waffen die größte Rebellengruppe des Landes und bekämpfen den Staat seit fast 40 Jahren.

Am Vortag hatten FARC-Rebellen einen Journalisten an einer illegalen Straßensperre erschossen und einen Kollegen von ihm verletzt. Die beiden hätten über den Besuch von Präsident Alvaro Uribe in Puerto Asís berichten wollen.

FARC und ELN wollen "demokratische und patriotische" Alternativregierung

Die beiden größten kolumbianischen Guerillagruppen FARC und ELN wollen sich im Kampf gegen den Staat zusammenschließen. Sie lehnen Friedensverhandlungen mit der Regierung von Präsident Alvaro Uribe strikt ab. Zugleich verständigten sie sich in einer gemeinsamen Erklärung vom Montag auf das Ziel, eine "demokratische und patriotische" Alternativregierung zu bilden. Den konservativen Uribe und dessen Regierung bezeichneten sie als "illegitim und faschistisch" sowie als "Feind des Friedens und Kriegstreiber".

Es war die erste gemeinsame Erklärung der marxistischen "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) und des an Kuba orientierten "Nationalen Befreiungsheeres" (ELN) seit dem Amtsantritt Uribes im August vergangenen Jahres. Uribe lehnt Verhandlungen mit den Rebellen ohne eine Waffenruhe ab. Mit US-Militärhilfe versucht er stattdessen, die Rebellen militärisch zu besiegen. Ein Ende des vor fast 40 Jahren begonnenen Konflikts ist nicht in Sicht.