Wien - Die FPÖ bekräftigt ihre Rücktrittsaufforderung gegen voestalpine-Auftsichtsratschef Rudolf Streicher. Generalsekretärin Magda Bleckmann warf Streicher und seinem Stellvertreter im Aufsichtsrat, ÖIAG-Vorstand Rainer Wieltsch, am Samstag in einer Aussendung "schadhaftes Verhalten" in der Causa Franz Struzl vor. "Dieses Trio infernale schadet dem Unternehmen VOEST fortlaufend", so Bleckmann. Der Aufsichtsrat hatte Struzl trotz Vorwürfen des Insiderhandels das Vertrauen ausgesprochen, in der Vorwoche hat Struzl dann aber selbst seinen Rücktritt angeboten.

"Selbstbedienungsladen"

Für Bleckmann zeigt allein die Diskussion um eine Gehaltsfortzahlung für Struzl, "dass diese Herrschaften glauben in einem Selbstbedienungsladen fuhrwerken zu können, wie es ihnen beliebt und es Streicher und seine SPÖ bereits in der Politik gemacht haben". Und: "Obwohl der Rücktritt Struzls zwar anständig und ein verspätetes Schuldeingeständnis ist, halte ich diese Forderung jedenfalls für die größte Unverfrorenheit der jüngeren Wirtschaftsgeschichte. Doch Streicher und Wieltsch unterstützen diese unfassbare Gier Struzls auch noch."

Kein Verständnis hat Bleckmann für die jüngsten Ankündigungen der ÖIAG, einen Verkauf ihrer VOEST-Anteile "binnen kürzester Zeit durchzupeitschen". Ein derartiges "Vorgehen mit der Brechstange" zeuge nicht von sehr viel Verantwortungsbewusstsein für dieses Paradeunternehmen. Ein Schnellschuss könne nur nach hinten losgehen. Anstatt vorschnell zu handeln und das Unternehmen "unüberlegt zu verscherbeln", müsse vielmehr die Suche nach einem österreichischen Kernaktionär forciert und intensiviert werden. Denn auch bei Wandelanleihen oder Volksaktien nach dem Vorbild der Telekom Austria gehe Qualität vor Zeit. (APA)