Was derzeit in Wien laufe, sei nicht förderlich, klagt der Landeshauptmann: "Als einziger freiheitlicher Landeshauptmann erwarte ich mir von einer Regierung, in der wir drin sind, Entgegenkommen. Ich bin nicht bereit, 100.000 Interventionen für ein läppische Seebühnenförderung zu machen".
Verantwortlich dafür macht Haider sichtlich nicht nur die ÖVP sondern auch die eigene Partei, der der Alt-Chef Durchsetzungsschwäche attestiert - etwa am Beispiel Finanzminister Karl-Heinz Grasser: "Die FPÖ hat ihm beim Misstrauensvotum die Stange gehalten und das dankt er ihnen, indem er bei der Steuerreform nicht einmal verhandlungsbereit ist. Wenn sich eine Partei diese Erniedrigung gefallen lässt, darf sie sich nicht wundern, wenn sie Vertrauen verliert".
Dementsprechend wenig begeistert ist Haider daher auch von der Performance von Parteichef Herbert Haupt: "Haupt ist einer, der die Dinge richtig erkennt, sich in seiner Gutmütigkeit aber immer wieder von freundlichen Reden der ÖVP beeindrucken lässt. Der glaubt denen, was sie sagen". Was die Volkspartei mache, tue man auch nicht: "Dass man sagt, wir wollen den Haupt stärken und dann lässt man ihn wie einen dummen Buben sterben".
Dennoch will der Landeshauptmann nicht selbst die Initiative ergreifen, wenn es darum geht, an die Spitze der FPÖ zurückzukehren: "Sieben Bundesländer haben von Haupt verlangt, dass er die Führung abgibt. Wenn die das wollen, sollen sie es deutlich sagen". Allerdings sagt Haider jetzt schon durch die Blume, wann er sich solch eine Initiative erwartet. Wenn man bei den Landtagswahlen in Oberösterreich und Tirol hinter das Ergebnis der Nationalratswahl zurückfalle, "muss man nicht nur beraten, sondern Entscheidungen treffen".