Salzburg – Im Oktober ist es so weit: Dann ist das neue Teilevertriebszentrum (TVZ) von Porsche Austria – Importeur der VW-Konzernmarken (VW, Audi, Skoda, Seat) sowie Porsche – fertig. Mit einer Investition von 20 Milliarden Euro wurde das bisherige Areal in Salzburg-Kleßheim, nahe dem Flugplatz, um 70 Prozent auf 56.000 Quadratmeter erweitert. Das TVZ ist damit nun eines der größten europäischen Teilelager überhaupt.

Die Investition sei notwendig geworden, um die Versorgungsqualität zu halten, wenn nicht zu steigern, erläutert Porsche-Austria-Sprecher Hermann Becker im Gespräch mit dem Standard. Vom TVZ aus würden – inklusive Österreich – insgesamt sieben Länder mit Ersatzteilen beliefert: Tschechien (mit Teilen für Porsche), die Slowakei (VW, Audi, Porsche), Ungarn (VW, Audi, Seat, Porsche), Rumänien (VW, Audi, Seat, Skoda, Porsche), Slowenien (VW, Audi, Seat, Skoda, Porsche) sowie Kroatien (Skoda, Porsche). Der TVZ-Umsatz für das letzte Geschäftsjahr betrug 285 Mio. Euro.

"Mit dem Golf belebt sich auch die Konjunktur"

Für den Österreichischen Automarkt erwartet Becker 2004 eine weitere Belebung. Nach drei schwachen Jahren sind die Pkw-Neuzulassungen bereits in den ersten sieben Monaten 2003 um 4,8 Prozent gestiegen, der Trend sollte sich nächstes Jahr fortsetzen.

"Mit dem Golf belebt sich auch die Konjunktur", glaubt Becker: Bei den Zulassungsschwergewichten VW Golf, Mazda3 (323-Nachfolger), Opel Astra und Ford Focus stehen die neuen Modellgenerationen an, allein dadurch komme der Markt in Bewegung (Anm.: Die Golf-Klasse im weiteren Sinne macht hierzulande rund 40 Prozent des Gesamtmarktes aus). Weil die Kunden wegen der Wirtschaftsflaute ihre Autos länger behielten, sei zudem der Rückstau enorm. Auf 287.000 Neuzulassungen dürfte der Pkw-Gesamtmarkt heuer laut Becker wachsen, 300.000 seien für 2004 "in Sichtweite".

Anzeichen einer leisen Konjunkturbelebung ortet Porsche Austria auch bei den Nutzfahrzeugen, generell ein wichtiger Vorausindikator. Aus dem ersten Halbjahr sei ein deutliches Plus zu vermelden, was sich schon aus dem hohen Ersatzbedarf erkläre. Der Wettbewerb im Nfz-Bereich sei heuer allerdings gnadenlos hart, jammert die Branche. (Andreas Stockinger, Der Standard, Printausgabe, 23.08.2003)