Der Schrotthändler Li Guizhen hatte die fünf Kanister in Qiqihar (Provinz Heilongjiang) für 200 Yuan (22 Euro) als Altmetall aufgekauft. Als er zwei der Behälter öffnete, erlitten insgesamt 34 Menschen zum Teil schwere Verätzungen. Seine eigene Haut war zu 95 Prozent verbrannt, so dass Li Guizhen nach Angaben von Xinhua am Donnerstagabend an Organversagen starb. Die Chemiewaffen hatten die kaiserlichen japanischen Truppen nach ihrer Niederlage im Zweiten Weltkrieg beim Rückzug aus China zurückgelassen.
Asien & Pazifik
China: Schrotthändler stirbt durch altes japanisches Senfgas
34 teils schwer Verletzte - Tokios Botschafter in Peking zitiert
Peking - Ein chinesischer Schrotthändler ist durch
Senfgas aus alten Chemiewaffenkanistern japanischer Invasionstruppen
getötet worden, die vor knapp drei Wochen in Nordostchina ausgegraben
wurden. Der chinesische Vizeaußenminister Wang Yi zitierte am Freitag
den japanischen Botschafter in Peking ins Außenministerium, wo ihm
ein formeller Protest übergeben wurde, wie die amtliche chinesische
Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Schon nach dem Fund am 4.
August war der Botschafter einberufen worden.
Das Unglück überschattete den 25. Jahrestag des
Freundschaftsvertrages zwischen Japan und China und fachte schwelende
antijapanische Gefühle unter Chinesen wieder an, die sich an die
Gräueltaten während der japanischen Besatzung erinnerten. In dem
Protest der chinesischen Regierung hieß es, Japan solle die
Verantwortung für das Unglück und die Opfer übernehmen. Japan hat
bislang nicht zu erkennen gegeben, ob es eine Entswchädigung erwägt. (APA/dpa)