Wien - Am Donnerstag wird bei zahlreichen Veranstaltungen dem Ende des Zweiten Weltkrieges vor 69 Jahren gedacht. Höhepunkt der Feierlichkeiten zum Gedenken der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 ist ein Staatsakt im Bundeskanzleramt. Am Abend findet zum zweiten Mal am Heldenplatz ein "Fest der Freude" statt, außerdem wird es tagsüber eine Mahnwache des Bundesheeres geben.

Beim "Fest der Freude" werden erneut die Wiener Symphoniker um 19:30 Uhr ein Gratis-Konzert geben. Veranstalter der Feier sind das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) in Kooperation mit dem Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands, der Israelitischen Kultusgemeinde Wien und dem Verein Gedenkdienst. Festreden werden u.a. von Bundeskanzler Werner Faymann und Nationalratspräsidentin Barbara Prammer erwartet.

Bereits am Nachmittag laden Faymann und Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) zu einem Staatsakt ins Bundeskanzleramt. Der Künstler Arik Brauer wird eine Rede halten.

Mahnwache des Bundesheeres

Tagsüber wird das Bundesheer - wie schon im Vorjahr - eine Mahnwache für die Opfer des NS-Regimes am Heldenplatz vor der Krypta abhalten. Verteidigungsminister Gerald Klug hatte das Bundesheer 2013 erstmals dorthin entsendet - womit auch das stets von Protesten begleitete "Totengedenken" rechter Burschenschafter vor der Krypta nicht mehr stattfand.

Mahnmal vor Wirtschaftsuniversität

Auf dem neuen Campus der Wirtschaftsuniversität Wien wird am Vormittag ein NS-Mahnmal enthüllt, das an die ab März 1938 ausgegrenzten, vertriebenen oder ermordeten Angehörigen der Hochschule für Welthandel - der Vorgängerinstitution der WU - erinnern soll. Tagsüber werden auch zwei Symposien anlässlich des Jahrestages abgehalten: Im Vienna International Center wird "Der lange Weg zur Freiheit" diskutiert. In der Landesverteidigungsakademie stellt sich u.a. Minister Klug die Frage, "wie aus jungen Männern Massenmörder werden". Den Anlass dazu gibt der Kinofilm "Das radikal Böse" von Stefan Ruzowitzky, der ebenfalls an der Veranstaltung teilnehmen wird.

Auch zwei Kundgebungen sind angekündigt. Am Vormittag findet am Ballhausplatz ein Gedenken an Wehrmachtsdeserteure statt. Am Nachmittag dann startet am Schottentor eine Demonstration der "Offensive gegen Rechts", die bereits im Jänner eine der beiden Kundgebungen gegen den von der FPÖ veranstalteten Akademikerball in der Wiener Hofburg organisiert hatte. (APA, 7.5.2014)